Konsumentenstimmung in der Schweiz geprägt von Angst um Arbeitsplatz

Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit beim Staatssekretariat für Wirtschaft. (Foto: Seco)

Bern – Die Stimmung der Schweizer Konsumenten ist auf einem historischen Tiefpunkt. Am Dienstag bestätigte das Seco frühere Schätzungen, wonach das Coronavirus die Erwartungen für die allgemeine Wirtschaftsentwicklung und für den Arbeitsmarkt stark eingetrübt hat.

Die Befragten gehen von einer schweren Rezession aus und beurteilen die eigene finanzielle Lage so negativ wie seit den 90er-Jahren nicht mehr. Damals erlitt die Schweizer Wirtschaft eine langwierige Rezession mit einem drastischen Anstieg der Arbeitslosigkeit.

Laut Seco ist die Stimmung der Konsumenten im April auf -39,3 Punkte von einem Minus von 9,4 Punkten im Januar abgesackt. Vor allem die Erwartungen der Befragten für die allgemeine Wirtschaftsentwicklung hat einen herben Dämpfer erlitten. Der entsprechende Teilindex ist auf rekordtiefe -78 Punkte (-7,1) zurückgegangen.

Sorgen um Arbeitsplatz
Aber auch die Erwartungen für den Arbeitsmarkt haben sich deutlich verschlechtert. So ist der Index zur erwarteten Arbeitslosigkeit innerhalb eines Quartals so stark angestiegen wie noch nie seit Beginn seiner Erhebung 2007 und hat fast das historische Maximum der Finanz- und Wirtschaftskrise erreicht, wie es in der Mitteilung des Seco hiess.

Entsprechend stellen sich die Befragten auch mit Blick auf ihre eigenen Budgets auf schlechte Zeiten ein. Der Teilindex zur erwarteten finanziellen Lage liegt neu bei -23,6 Punkten (-8,0). Vergleichbare Werte wurden laut Seco bislang nur Anfang der 1990er-Jahre verzeichnet.

Die Frage, ob derzeit ein guter Moment für grössere Anschaffungen sei, wurde so negativ beantwortet wie noch nie. Dieser Teilindex steht bei -48 Punkten (-8,3). (awp/mc/ps)

Seco

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