Kühne+Nagel steigert 2013 Umsatz und Gewinn

Detlef Trefzger, CEO Kühne+Nagel. (Foto: K+N)

Schindellegi – Der Logistikdienstleister Kühne + Nagel (K+N) ist im Geschäftsjahr 2013 gewachsen und hat den Gewinn im Vergleich zum durch Sondereffekte belasteten Vorjahr deutlich gesteigert. Die Aktionäre kommen derweil nicht nur in den Genuss einer erhöhten ordentlichen Dividende, sondern dürfen sich auch auf die Ausschüttung einer Sonderdividende freuen. Im laufenden Jahr will der Konzern das Marktwachstum sowohl in der See- als auch in der Luftfracht erneut übertreffen.

Der Umsatzerlös der Gruppe nahm im Berichtsjahr leicht auf 20,92 Mrd CHF nach 20,75 Mrd im Vorjahr zu, wie K+N am Montag mitteilte. Wachstum erzielte man in den Regionen Amerika (+2,3%), Asien-Pazifik (+2,0%) und Europa (+0,5%). Dagegen ging der Umsatz in der Region Mittlerer Osten, Zentral-Asien und Afrika um 1,8% zurück. Währungseinflüsse belasteten den Umsatz mit 298 Mio.

Der für ein Logistikunternehmen aussagekräftigere Bruttogewinn stieg um 2,7% auf 6,26 Mrd, nachdem er von den Entwicklungen bei den Währungen mit 37 Mio belastet worden ist. Im Bruttogewinn verzeichnete K+N im Mittleren Osten, Zentral-Asien und Afrika ein Plus von 7,5% und in Amerika von 5,7%. Europa wuchs um 2,1%, Asien-Pazifik lag dagegen leicht unter Vorjahr.

Gewinnwachstum und höhere Dividende
Der operative Gewinn auf Stufe EBITDA kletterte um 12,5% auf 962 Mio CHF in die Höhe und der EBIT verzeichnete ein Plus von einem Fünftel auf 761 Mio. Der den Aktionären anrechenbare Reingewinn erhöhte sich auf 597 Mio nach zuvor 484 Mio, jener inklusive Minderheiten lag bei 607 (VJ 492) Mio.

Im Jahr 2012 war das Ergebnis allerdings durch eine Kartellbusse der Europäischen Union in der Höhe von umgerechnet 65 Mio CHF belastet gewesen. Klammert man diesen Einmaleffekt aus, dann wären der EBITDA um 4,6%, der EBIT sowie der Gewinn um je 9,0% angestiegen.

Mit den wichtigsten Kennzahlen hat K+N die Erwartungen der Analysten mit dem Gewinn getroffen, der Bruttogewinn und der Umsatz verfehlten derweil die Vorgaben.

Der Generalversammlung schlägt K+N die Ausschüttung einer Dividende von Total 5,85 CHF je Aktie vor, im Vorjahr waren 3,50 CHF zur Auszahlung gekommen. Die Dividende setzt sich aus einer ordentlichen Ausschüttung von 3,85 CHF und einer Sonderdividende von 2,00 CHF zusammen.

Luftfracht wächst
K+N habe im vergangenen Jahr mit organisatorischen Anpassungen, Verbesserungen in der Kostenstruktur und einem klaren Fokus auf die Margen profitables Wachstum erzielt, lässt sich der neue CEO Detlef Trefzger in der Mitteilung zitieren.

Die Seefrachtsparte, die von hoher Preisvolatilität und tiefem Volumenwachstum geprägt war, hat mit dem Bruttogewinn je Standardcontainer (TEU) um 3% bei einem erwarteten Marktwachstum von 2 bis 3% zugelegt. Bei einem leichten Umsatzrückgang (-0,7% auf 9,0 Mrd CHF) und einem mit 1,28 Mrd stabilen Bruttogewinn nahm der EBIT um 1,8% auf 384 Mio ab. Dabei hat K+N die Marktanteile etwa auf Transatlantik- und Transpazifik-Routen gesteigert.

In der Luftfracht steigerte K+N das Volumen (in Tonnen) um 4% verglichen mit einem Nullwachstum im Markt. Der Umsatz nahm um 2,0% auf 4,14 Mrd CHF, der Bruttogewinn um 4,8% auf 877 Mio und der EBIT um die EU-Busse bereinigt um 9,4% auf 222 Mio zu. Besonders in Asien, Europa, dem Mittleren Osten und in Afrika habe man das Luftfrachtgeschäft gesteigert, heisst es.

In der Sparte Landverkehre ging der Umsatz um knapp 3% auf 2,81 Mrd CHF zurück, der Bruttogewinn stieg um 1,7% auf 902 Mio und der EBIT-Verlust halbierte sich dank Kostensenkungsmassnahmen auf 8 Mio. In der Kontraktlogistik nahmen das Volumen um 4,5% auf 4,25 Mrd und der Bruttogewinn um 3,3% auf 3,16 Mrd zu. Der EBIT verdoppelte sich beinahe auf 104 Mio, auch hier haben organisatorische Anpassungen Erfolg gezeigt.

Weiterhin über Markt wachsen
Laut VR-Präsident Karl Gernandt strebt die Gruppe im laufenden Jahr mit dem neuen Management Team, Markus Blanka übernimmt im Sommer von Gerard van Kesteren das Amt des Finanzchefs, weiteres qualitatives Wachstum an. Van Kesteren soll zusammen mit Martin Wittig in den VR gewählt werden.

K+N will 2014 erneut schneller wachsen als der Markt. Gemessen an den beförderten Volumen wird in der Seefracht ein Marktwachstum von 2 bis 4% und in der Luftfracht von 1 bis 3% erwartet. In beiden Bereichen will K+N das Anderthalbfache des Marktwachstums erreichen.

Im Bereich Landverkehre rechnet die Gruppe mit einem Marktwachstum von 1 bis 3%. Dort soll der Nettoumsatz von K+N in etwa im Rahmen des Marktes ansteigen. In der Kontraktlogistik schliesslich will man doppelt so schnell wie der Markt wachsen, bei welchem ein Plus von 2 bis 3% erwartet wird. (awp/mc/upd/ps)

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