Lastminute setzt im ersten Halbjahr mehr um – Ausblick bestätigt

Alessandro Petazzi

Alessandro Petazzi, CEO der lastminute.com-Gruppe. (Foto: zvg)

Amsterdam / Chiasso – Lastminute hat im ersten Halbjahr 2025 mehr umgesetzt. Allerdings profitierte das Online-Reisebüro auch von einer tiefen Vergleichsbasis. Auch die Profitabilität stieg, der Reingewinn lag wegen eines Einmaleffekts unter Vorjahr. Der Ausblick auf das Gesamtjahr wurde bestätigt.

Der Umsatz stieg nach sechs Monaten um 11 Prozent auf 182,8 Millionen Euro, wie das auf dynamische Ferienpakete spezialisierte Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Das operative Ergebnis (adj. EBITDA) legte derweil überproportional um 26 Prozent auf 28,9 Millionen zu. Der Reingewinn lag dagegen mit 7,8 Millionen 22 Prozent unter Vorjahr.

Wichtigstes Geschäftsfeld blieb das Kerngeschäft mit dynamischen Ferienpaketen. Sie machten 67 Prozent des Gesamtumsatzes aus. In den Paketen können Reisende individuell Flüge, Hotels und Zusatzleistungen wie Transfers oder Mietwagen in Echtzeit aus verschiedenen Quellen kombinieren. Die Ferienpakete sind margenstärker als andere Geschäftsbereiche.

Die deutliche Verbesserung beim Betriebsgewinn begründet das Unternehmen mit einer schlankeren Kostenstruktur und höherer operativer Effizienz. Der Rückgang beim Reingewinn wird auf einmalige Kosten von 4,7 Millionen Euro für organisatorische Anpassungen zurückgeführt. Die Ausgaben sollen künftig zu Einsparungen von 1 Million pro Quartal führen.

Tiefe Vergleichsbasis
Zudem profitierte Lastminute von der tiefen Vergleichsbasis aus dem Vorjahr. Damals hatte ein Streit mit der irischen Fluggesellschaft Ryanair die Ergebnisse belastet. Der Billigflieger hatte Lastminute und anderen Online-Reiseanbietern den Zugang zu seinem Ticketbestand verweigert.

Eine Lösung konnte erst Anfang Juli 2024 präsentiert werden. Seither können Kunden von Lastminute wieder uneingeschränkt auf die Tickets von Ryanair zugreifen. Entsprechend höher ist nun die Vergleichsbasis für die zweite Jahreshälfte.

Ausblick bestätigt
Das Unternehmen sieht sich infolge der Ergebnisse allerdings gut positioniert, seine Jahresprognose zu erreichen. So rechnet das Management für das Gesamtjahr 2025 unverändert sowohl beim Umsatz als auch beim adj. EBITDA mit einem «niedrigen zweistelligen» Wachstum.

Gleichzeitig will Lastminute die Transformation vom preisgetriebenen Vermittler zum voll integrierten Ferienanbieter weiter vorantreiben. Dazu soll das Angebot an Reisepaketen mit Zusatzleistungen weiter ausgebaut werden. Nicht zuletzt investiert die Gruppe dabei in Automatisierung und Künstliche Intelligenz mit dem Ziel, das Kundenerlebnis zu verbessern und die operative Effizienz zu steigern.

Zum Unternehmen gehören neben der Hauptmarke lastminute.com auch Plattformen wie Bravofly, Rumbo, Volagratis, Jetcost und Hotelscan. Mit diesen Marken ist der Konzern in mehreren europäischen Märkten aktiv und deckt sowohl Buchungs- als auch Metasuche-Dienste ab. (awp/mc/ps)

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