Lem im 1. Halbjahr mit mehr Gewinn

François Gabella

François Gabella, CEO LEM. (Foto: LEM)

Plan-les-Ouates – Der Elektronik-Komponentenhersteller Lem hat im ersten Semester des Geschäftsjahrs 2016/17 (per Ende September) den Umsatz nur knapp, den Gewinn dagegen klar gesteigert. Dabei war das erste Quartal umsatzmässig stark, während die Verkäufe im zweiten Quartal etwas zurückgingen. Immerhin legte der Auftragseingang im zweiten Quartal erneut zu, womit sich auch die Book-to-bill-Ratio wieder auf knapp über 1 verbesserte, was eine kurzfristig zumindest stabile Entwicklung erwarten lässt. Zum Ausblick auf das Gesamtjahr macht das Unternehmen erstmals konkrete Prognosen.

Der Umsatz wurde gegenüber dem Vorjahr um 0,8% auf 132,6 Mio CHF erhöht, entsprechend einem Minus in Lokalwährungen von ebenfalls 0,8%. Der Auftragseingang legte gleichzeitig um 4,3% auf 132,3 Mio zu, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilt.

Die Entwicklungen in den letzten sechs Monaten seien je nach Geschäftsfeld sehr unterschiedlich verlaufen. Während der Umsatz im Antriebs- und Schweissgeschäft sowie bei den umweltfreundlichen Automobilen zugenommen habe, sei die Entwicklung im Traktionsgeschäft nur schleppend verlaufen und Anlageinvestitionen in erneuerbare Energien hätten unter den Erwartungen gelegen. Nach Regionen betrachtet gingen die Verkäufe in Europa und China zurück, während in Nordamerika und im Rest Asiens ein positiver Trend verzeichnet wurde.

Automobilsegment wächst kräftig
Von den beiden Geschäftssegmenten verzeichnete das grössere Industriesegment ein Umsatzminus von 3,0% auf 107,0 Mio CHF (LW -4,5%). Nebst China wird dies insbesondere auf die Schwäche des Marktes für erneuerbare Energien in Europa zurückgeführt. Der Umsatz im Antriebs- und Schweissgeschäft zog im Vergleich zum Vorjahr dagegen zweistellig an.

Das Automobilsegment wuchs dagegen mit einem währungsbereinigten Plus von über 18% auf 25,6 Mio CHF kräftig. Dieses Wachstum sei ohne Kompromisse bei der Produktequalität oder der Zuverlässigkeit zustande gekommen.

Der EBIT kletterte um knapp 11% auf 27,5 Mio CHF und die entsprechende Marge um 180 Basispunkte auf 20,7%. Der Reingewinn wurde um knapp 12% auf 22,1 Mio verbessert. Damit hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten verpasst, und dies vor allem mit dem Umsatz deutlich.

Das zweite Quartal (Juli bis September) gesondert betrachtet ergab einen Rückgang des Umsatzes um 6,2% auf 65,7 Mio CHF, wogegen der Auftragseingang um 1,6% auf 67,1 Mio anzog. Der EBIT verzeichnete ein Minus von 2,0% auf 14,1 Mio, womit sich eine um einen Prozentpunkt verbesserte Marge von 21,5% ergab. Der Reingewinn schliesslich lag um 3,8% über dem Vorjahreswert bei 11,3 Mio CHF.

Höchstens moderates Wachstum im Gesamtjahr erwartet
Für das gesamte Geschäftsjahr 2016/17 stellt das Unternehmen einen Umsatz zwischen 260 und 270 Mio CHF (VJ 261,5 Mio) sowie eine EBIT-Marge im Bereich von 20% in Aussicht. Der Zielkorridor für diese Marge liegt bei 15% bis 20%. Für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres 2016/17 sei in den meisten Regionen mit einem stabilen wirtschaftlichen Umfeld und einer stetigen Entwicklung im Industriesegment zu rechnen, heisst es zum Ausblick weiter.

Das Automobilsegment dürfte demnach die dynamische Entwicklung fortsetzen. Hingegen könnten sich im dritten Quartal saisonale Faktoren wie Weihnachten in Europa oder im vierten Quartal das chinesische neue Jahr bemerkbar machen. Voraussichtlich würden die Kunden vorsichtig bleiben und Aufträge weiterhin kurzfristig vergeben.

Die Investitionen in Forschung&Entwicklung will Lem künftig «signifikant erhöhen», um die führende Position auszubauen und das Wachstum zu beschleunigen. Die F&E-Kapazitäten würden bereits jetzt sowohl in Sofia als auch in Peking erhöht. Im Hightech-Cluster Lyon/Grenoble soll zudem ein neues F&E-Zentrum von Lem entstehen. Genf bleibe aber das Forschungszentrum von Lem. (awp/mc/pg)

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