Logitech überrascht im Schlussquartal 2016/17 positiv

Darrell Bracken

Logitech-CEO Darrell Bracken. (Foto: Logitech)

Apples – Logitech hat das Geschäftsjahr 2016/17 (per Ende März) mit einem überraschend starken Quartal abgeschlossen. Die eigenen Ziele und die Prognosen der Analysten wurden übertroffen. Laut dem Management hat die Wachstumsstory von Logitech aber erst gerade begonnen. An der Börse kommt dies gut an.

CEO Bracken Darrell feierte am Mittwoch ein kleines Jubiläum: Er präsentierte seinen fünften Jahresabschluss als Logitech-Chef. Die Unterschiede zu seinen Anfängen beim Hersteller von Computerzubehör und Unterhaltungselektronik sind augenfällig. Die Produktpalette ist kaum wiederzuerkennen. Und aus einer Firma mit schrumpfenden Verkäufen wurde eine mit steigenden Umsätzen, die auch unter dem Strich immer mehr abwirft. «Viele Leute trauten uns einen solchen Erfolg damals nicht zu», blickte der Konzernchef zurück.

Konkret erzielte Logitech im Geschäftsjahr 2016/17 einen 9% höheren Umsatz von 2,21 Mrd USD. Das Plus im Retailgeschäft, auf das sich das Unternehmen inzwischen konzentriert, kam bei 14% (in LW) zu liegen und damit leicht über dem vom Management angepeilten Wert von 12-13%. Der EBIT (non-GAAP) nahm um ein Drittel auf 237,9 Mio CHF zu und erreichte somit ebenfalls einen Wert über der Guidance (225-230 Mio). Unter dem Strich steht ein markant höherer Reingewinn (non-GAAP) von 218,5 Mio.

Auch Mäuse und Tastaturen gefragt
Zum guten Jahresergebnis trug auch das vierte Quartal bei, das an sich deutlich weniger wichtig ist als insbesondere das vorangegangene «Weihnachtsquartal». Der Umsatz stieg um 15% auf 496,2 Mio USD (in LW +17%).

Bei den einzelnen Produktkategorien stachen die einfachen Videokonferenzsysteme (+70%) und mobilen Lautsprecher (+61%) heraus. Im Unterschied zum Vorquartal wurde Logitech zudem nicht mehr von Lieferengpässen bei der übernommenen Firma Jaybird gebremst: Angebot und Nachfrage seien wieder in einer Balance, so Darrell. Jaybird, das auf Bluetooth-Kopfhörer spezialisiert ist, steuerte im Quartal 3 Prozentpunkte zum gesamten Wachstum bei.

Die traditionellen Produktkategorien PC-Mäuse und -Tastaturen, die noch immer fast die Hälfte zum Umsatz beisteuern, trugen mit +4% und +12% ebenfalls zum Wachstum bei. Auf der anderen Seite harzte einzig der Absatz von Tablet-Zubehör (-45%). Das Unternehmen verwies auf die schwierige Vergleichsbasis. CEO Darrell bleibt gleichwohl auch für diesen Bereich optimistisch.

Der Bruttogewinn verbesserte im Schlussquartal sogar um 30% auf 185,6 Mio USD und die entsprechende Marge kam bei 37,4% nach 33,1% zu liegen. Die Fortschritte erklärte der CEO mit dem Ausstieg aus dem OEM-Geschäft im vergangenen Jahr und attraktiven neuen Produkten, die in der Tendenz höhere Bruttomargen aufwiesen. Der EBIT stieg dank tieferer Kosten gleichzeitig um 61% auf 36,1 Mio USD und der Reingewinn um 52% auf 35,0 Mio USD. Analysten sprachen von «beeindruckenden Resultaten», die zum Teil deutlich über ihren Prognosen liegen würden.

Ziele bestätigt
Im Ausblick auf das neue Geschäftsjahr hält das Unternehmen an den im März veröffentlichten Zielen fest. Demnach strebt das Management ein Umsatzplus im hohen, einstelligen Prozentbereich sowie einen operativen Gewinn von 250 bis 260 Mio USD an.

Die Wachstumsstory von Logitech habe mit den 2016/17er-Zahlen eben erst begonnen, meinte Darrell dazu. Es gebe unter anderem dank der Cloud unzählige Wachstumsmöglichkeiten. Das Unternehmen profitiere auch davon, dass das Design wieder inhouse sei und es über eigene Produktionsstätten und über einen globalen Vertrieb verfüge. «Meine Begeisterung ist grösser, wenn ich nach vorne schaue, als wenn ich zurückblicke», fasste er die Ausgangslage zusammen.

An der Börse wurde diese Einschätzung geteilt. Die Aktie legte zur Wochenmitte 3,5% auf 32,80 CHF zu; am Morgen hatte sie bei 34,80 CHF ein neues Mehrjahreshoch markiert. Schon in den letzten Monaten hatten die Titel eine starke Performance gezeigt und ihren Wert innert zwölf Monaten mehr als verdoppelt. (awp/mc/pg)

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