Medartis verdient 2018 mehr – Margen gesunken

Willi Miesch

Willi Miesch, ehemaliger Medartis-CEO. (Foto: Medartis)

Basel – Das Medizinaltechnik-Unternehmen Medartis hat im Geschäftsjahr 2018 zwar klar mehr verdient als im Vorjahr, musste jedoch tiefere Margen hinnehmen. Enttäuscht werden Anleger, die auf einen Ausblick für 2019 gehofft hatten. Eine detaillierte Prognose für das laufende Jahr soll erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Im ersten Jahr als börsennotiertes Unternehmen steigerte Medartis den Umsatz um 16 Prozent in Lokalwährung auf 121,3 Millionen Franken, wie die Gesellschaft am Dienstag mitteilte.

Die Umsatzzahlen, die am unteren Ende des eigenen Zielbandes ausfielen, wurden bereits Ende Februar zusammen mit Angaben zum bereinigten Betriebsergebnis auf Stufe (EBITDA) bekannt gegeben: Für den Umsatz hatte Medartis ursprünglich ein Umsatzwachstum in Lokalwährung im oberen Zehnprozentbereich in Aussicht gestellt.

Der EBITDA wiederum nahm auf 14,4 Millionen Franken von 16,9 Millionen ab. Ohne Kosten für den Börsengang ging der EBITDA um 7 Prozent auf 17,6 Millionen zurück. Entsprechend verschlechterten sich auch die Margen. Die EBITDA-Marge betrug 12 Prozent (VJ 16%), respektive 15 Prozent (VJ 18%) ohne die Kosten für den Börsengang. Für letztere hatte Medartis im August noch 15 Prozent bis 16 Prozent veranschlagt.

Enttäuschung in Lateinamerika
Dass sowohl das Umsatzwachstum (in Lokalwährungen) wie auch die EBITDA-Marge unter den Erwartungen ausfielen, sei hauptsächlich auf ein schwächer als erwartet ausgefallenes Wachstum in der Region Lateinamerika im zweiten Halbjahr 2018 zurückzuführen gewesen, teilte Medartis mit.

Die umsatzstärkeren Regionen Europa und mittlerer Osten, Nordamerika und Asien-Pazifik hätten hingegen auch in der zweiten Jahreshälfte Wachstumsraten im Rahmen der Erwartungen verzeichnet.

Unter dem Streich resultierte ein deutlich höherer Reingewinn von 4,2 Millionen Franken nach einem Überschuss von 0,99 Millionen im Jahr 2017. Allerdings war im Vorjahr eine Belastung von 5,7 Millionen im Zusammenhang mit der Unternehmenssteuerreform in den USA im Resultat enthalten. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit belief sich auf 6,5 Millionen gegenüber 11,00 Millionen im Vorjahr.

Für das Gesamtjahr 2019 gibt sich das Management im Ausblick nur wenig konkret. Man erwarte für 2019 ein breit abgestütztes Wachstum im zweistelligen Bereich, hiess es einzig. Es sei jedoch vorgesehen, mit der Veröffentlichung der Halbjahresergebnisse 2019 einen detaillierteren Finanzausblick für das Gesamtjahr zu geben.

Neuer Personalchef
Schliesslich gab Medartis am Dienstag eine Veränderung in der Geschäftsleitung bekannt. Anthony Durieux-Menage wird per 1. Juni 2019 zum neuen Personalchef und in dieser Funktion auch Mitglied der Geschäftsleitung. Er stösst vom Schweizer Pharmaunternehmen Acino zu Medartis. (awp/mc/ps)

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