Mikron: Bestellungseingang und Umsatz gesteigert – Gewinn rückläufig

Bruno Cathomen

Bruno Cathomen, CEO Mikron.

Mikron-CEO Bruno Cathomen.

Biel – Die Mikron Gruppe steigerte im ersten Halbjahr 2012 Bestellungseingang und Umsatz, musste jedoch beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) verglichen mit der entsprechenden Vorjahresperiode einen deutlichen Rückgang auf CHF 0,5 Mio. hinnehmen. Das erste Semester 2012 war für die Mikron Gruppe von sehr unterschiedlichen Entwicklungen geprägt, wie der Hersteller von Werkzeugmaschinen am Freitag mitteilte.

Während das Geschäftssegment Machining Umsatz und Ergebnis im erwarteten Ausmass auf ein insgesamt gutes Niveau verbessern konnte, liegen die entsprechenden Zahlen für das Geschäftssegment Automation deutlich hinter den Erwartungen zurück. Für das gesamte Geschäftsjahr rechnet Mikron – basierend auf einem derzeit guten Auftragsbestand – mit einer leicht höheren EBIT-Marge als 2011.

Automation: Umsatz bleibt unter eigenen Erwartungen
Im ersten Halbjahr 2012 erreichte die Mikron Gruppe einen Bestellungseingang von CHF 135,2 Mio. (Vorjahr: CHF 127,4 Mio., +6%). Den Umsatz konnte Mikron im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode auf CHF 107,8 Mio. (Vorjahr: CHF 104,2 Mio., +3%) steigern. Während das Geschäftssegment Machining die recht breit abgestützte Nachfrage aus Europa und Asien für ein Umsatzplus von 11% nutzen konnte, hat das Geschäftssegment Automation mit einem um rund 8% tieferen Umsatz die Erwartungen klar verfehlt.

Die währungsbedingten Wettbewerbsnachteile, die Herausforderungen für Mikron Automation bei der Abwicklung einiger Projekte und die zum Teil ungenügende Auslastung haben deutlich negative Spuren hinterlassen. Erfreulicherweise konnte das Segment im zweiten Quartal mehrere grössere Neuaufträge verbuchen, die Umsatz und Ergebnis des zweiten Semesters positiv beeinflussen werden. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich im ersten Halbjahr 2012 auf unbefriedigende CHF 0,5 Mio. (Vorjahr: CHF 3,9 Mio.). Mit dem positiven Finanzergebnis und unter Berücksichtigung der Ertragssteuern resultierte für die Mikron Gruppe ein Unternehmensergebnis von CHF 0,6 Mio. (Vorjahr: CHF 2,6 Mio.).

Mikron Machining
Im ersten Semester 2012 konnte Mikron Machining von der anhaltend guten Nachfrage insbesondere der deutschen Automobilindustrie profitieren. Für das Geschäftssegment ebenfalls erfreulich haben sich die Umsätze mit der Schweizer Uhrenindustrie entwickelt. Zusätzlich konnte Mikron Machining weiterhin von der fortschreitenden Industrialisierung Chinas profitieren und insgesamt die Kundenbasis ausbauen. Deutlich weniger Umsatz als in den Vorjahren erzielte das Geschäftssegment hingegen – dem Branchenzyklus folgend und damit nicht unerwartet – mit Bearbeitungssystemen für die Schreibgeräteindustrie. Das Auftragsvolumen von CHF 71,7 Mio. lässt sich im Konkurrenzvergleich aber durchaus sehen; es sichert dem Geschäftssegment eine weiterhin gute Auslastung an allen Standorten und in den meisten Bereichen. Umsatz und Ergebnis konnte Mikron Machining im geplanten Umfang verbessern.

Mikron Automation
Die Absatzmärkte von Mikron Automation waren insbesondere zu Beginn des Jahres noch ausgesprochen stark von Verunsicherungen über die konjunkturelle Entwicklung geprägt. Viele Kunden schoben ihre Investitionsentscheide mehrfach hinaus. Nach einem schwachen ersten Quartal erholte sich der Auftragseingang im zweiten Quartal aber deutlich. Damit kann Mikron Automation für das erste Semester einen erfreulichen Auftragseingang von CHF 63,6 Mio. ausweisen.

Das gute Bestellvolumen ist in erster Linie auf die Nachfrage von Zulieferern der deutschen Automobilindustrie zurückzuführen. Einen wichtigen Beitrag zur Auftragssteigerung im zweiten Quartal leistete die Anfang März erworbene IMA Automation Berlin GmbH (heute Mikron Berlin GmbH). Der ungenügende Arbeitsvorrat zu Jahresbeginn und die generell zögerliche Auftragsvergabe haben zu einem deutlich unter den Erwartungen liegenden Umsatz geführt. Wegen des tiefen Umsatzvolumens, umfangreicher Mehraufwendungen für einige anspruchsvolle Kundenprojekte und des anhaltenden wechselkursbedingten Margendrucks resultierte für das Geschäftssegment im ersten Semester 2012 ein deutlicher Betriebsverlust.

Ausblick
Die von der Überschuldung einiger europäischer Staaten ausgehende generelle Unsicherheit wird vermutlich auch das zweite Halbjahr 2012 prägen. Bei unveränderten Währungsverhältnissen erwartet die Mikron Gruppe insgesamt eine leichte Abflachung der Nachfrage. Für Mikron Machining wird mit einer anhaltend guten Auslastung gerechnet – für Mikron Automation, dank der guten Auftragseingänge im zweiten Quartal, mit einer wesentlichen Verbesserung. Deshalb geht Mikron für die zweite Jahreshälfte insgesamt von einer deutlichen Umsatz- und Ergebnisverbesserung aus.

Verwaltungsrat und Gruppenleitung halten unverändert am Ziel fest, im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz von rund CHF 240 Mio. (inklusive akquirierter Gesellschaft) und eine gegenüber dem Vorjahr leichte Steigerung der EBIT-Marge zu erreichen. (Mikron/mc/ps)

 

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