Mobilezone erzielt im Schweizer Einzelhandel weniger Umsatz

Markus Bernhard

Mobilezone-CEO Markus Bernhard. (Foto: Mobilezone)

Regensdorf – Der Handyverkäufer Mobilezone hat im ersten Halbjahr 2017 weniger Umsatz erzielt, aber dennoch mehr verdient. Die Gruppe hat im Schweizer Einzelhandel weniger umgesetzt, konnte dagegen in Deutschland und mit Reparaturdiensten in der Schweiz und Österreich zulegen. Auf Gewinnebene profitierte Mobilezone derweil von einem tieferen Steuersatz. In der zweiten Jahreshälfte rückt die Lancierung neuer iPhone-Modelle in den Fokus.

Der Umsatz von Mobilezone nahm in den ersten sechs Monaten um 1,9% auf 512,6 Mio CHF ab, während das Betriebsergebnis EBIT mit 18,4 Mio leicht über dem Wert aus dem ersten Halbjahr 2016 zu liegen kam. Die EBIT-Marge verbesserte sich dadurch auf 3,6% nach 3,5%, wie Mobilezone am Freitag mitteilte.

Unter dem Strich stieg der Reingewinn auf 13,7 Mio CHF von zuvor 12,3 Mio. Wegen eines kleineren Gewinnbeitrags aus Deutschland sowie dem Wegfall einer Einmalbelastung sank der Steueraufwand um 1,5 Mio auf 3,8 Mio, wie es heisst.

Anspruchsvolles Marktumfeld
Auf die Umsatzentwicklung hatte im Halbjahr besonders der Bereich Handel gedrückt, wo die Verkäufe um 4% auf 469 Mio CHF abgenommen haben. Der Anteil des Grosshandelsumsatzes lag bei 302 Mio (309 Mio). Der EBIT im gesamten Bereich reduzierte sich leicht auf 12,4 Mio CHF von 12,9 Mio. Das Marktumfeld im Retailgeschäft in der Schweiz bleibe weiterhin sehr anspruchsvoll und herausfordernd, schreibt Mobilezone. Der Gesamtmarkt habe in erster Linie mit einer Abnahme der Kundenfrequenzen zu kämpfen.

Mobilezone investiert weiter in das Filialnetz und führte an den Standorten Brugg, Langenthal, Lugano, Schönbühl (Bern) und Vevey das Ladenbaukonzept mit komplett neuem Design ein. Im laufenden Jahren sollen weitere Shops wie jene in Burgdorf und Uster in den jeweiligen Einkaufszentren einen besseren Standort erhalten und ebenfalls nach dem neuen Konzept umgebaut werden.

Das Online-Geschäft in Deutschland, das ebenfalls im Segment Handel angesiedelt ist, verzeichnete sowohl beim Umsatz als auch beim EBIT Rekordergebnisse. Mobilezone schloss in Deutschland über 100’000 Mobilfunkverträge online ab. Im Vorjahr waren es rund 90’000. Von den Erfahrungen in Deutschland soll auch das Schweizer Online-Geschäft nach der Lancierung von DeinHandy.ch verstärkt profitieren.

Mehr Reparaturarbeiten
Im kleineren Segment Service Providing, das sich aus den TalkTalk Mobil- und Festnetzangeboten sowie dem Servicegeschäft in der Schweiz und in Österreich zusammensetzt, wuchs der Umsatz im Halbjahr um deutliche 26% auf 43,3 Mio CHF. Dabei verdoppelte sich der EBIT auf 6,2 Mio.

Das Reparatur- und Servicegeschäft entwickelte sich hinsichtlich Profitabilität laut Mitteilung «äusserst positiv», und auch Umsatz sowie EBIT der TalkTalk Mobil- und Festnetzangebote liegen über Vorjahr. Der Umsatzanteil der Mobilkunden bei TalkTalk stieg auf 47,5% von 33,5% vor Jahresfrist. Im Bereich Mobiltelefonie baute man die Kundenzahl seit Jahresbeginn um rund 2’000 auf 41’000 aus.

Warten auf das nächste iPhone
Für das zweite Halbjahr geht Mobilezone von einem anhaltend herausfordernden Umfeld im Schweizer Retailmarkt aus. Chancen bietet die Lancierung neuer iPhone-Modelle. Je nach Verfügbarkeit würden die Postpaid-Vertragsabschlüsse angetrieben, so die Mitteilung. Ausserdem ist für die zweite Jahreshälfte auch noch die Lancierung des Samsung Galaxy Note geplant.

Insgesamt geht das Management davon aus, dass das zweite Halbjahr, analog zu den Vorjahren, einen höheren Gewinnbeitrag leisten wird als noch die erste Jahreshälfte.

Mit den Ergebnissen des ersten Halbjahres hat Mobilezone die Vorgaben der Bank Vontobel vor allem beim Reingewinn übertroffen. Dabei habe die Division Service Providing ein starkes Gewinnwachstum gezeigt, schreibt Analyst René Weber. In Deutschland steige der Online-Umsatz weiter, doch leide das Schweizer Einzelhandelsgeschäft mit den 127 Läden nach wie vor unter sinkenden Kundenbesuchen. (awp/mc/upd/pg)

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