Nestlé: US-Süsswarengeschäft steht zur Disposition

Mark Schneider

Nestlé-CEO Mark Schneider. (Foto: Nestlé)

Zürich – Die Aktien von Nestlé setzen zu Wochenschluss nach den Kursverlusten der vergangenen Tage zu einer Kurserholung an. Eine am Vorabend vom Nahrungsmittelkonzern angekündigte strategische Überprüfung des US-Süsswarengeschäfts kommt gut an bei Analysten. Damit setze der neue CEO Mark Schneider eine erste (kleine) Transaktion in Gang – die weitere nach sich ziehen könnte.

Zum Börschenschluss notieren Nestlé Namen 3,1% höher bei 83,45 CHF, nur unweit weniger als beim vor rund zwei Wochen erreichten Allzeithoch von 83,65 CHF.

Zusätzliche Aktionärswerte durch Verkauf?
Der für Morgan Stanley tätige Nahrungsmittelanalyst begrüsst den angekündigten Schritt, welcher gar zum Verkauf des US-Süsswarengeschäfts führen könnte. Seines Erachtens betrifft die strategische Überprüfung damit zwar nur rund 1% des Gruppenumsatzes oder 3% des in den USA erzielten Umsatzbeitrags. Dennoch erwartet der Experte, dass Nestlé mit einer solchen Transaktion zusätzliche Aktionärswerte schaffen kann. Ausserdem könnten weitere Bereichsverkäufe folgen, so lässt er durchblicken.

Nur wenige mögliche Käufer
Sein Berufskollege bei JPMorgan glaubt, dass aufgrund wettbewerbsrechtlicher Hürden nur wenige Käufer für die zur Disposition stehenden Geschäftsaktivitäten in Frage kommen. Wie er in einem Kommentar schreibt, müsste gerade der Rivale Hershey mit Widerstand der Wettbewerbshüter rechnen. Am naheliegendsten hält der Analyst ein Verkauf an Mondelez. Doch auch Kellogg oder General Mills kämen in Frage.

Dass sich der neue Konzernchef aktiv mit dem Geschäftsportfolio seines Arbeitgebers auseinandersetzt, wird in Analystenkreisen begrüsst. Die Experten rechnen in Zukunft mit weiteren Schritten des Nestlé-Managements. Zur Disposition stehen könnten etwa die Tiefkühlwaren oder das Geschäft mit Speiseeis in Nordamerika. (awp/mc/pg)

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