Orell Füssli: Leichte operative Verbesserungen erzielt

Michel Kunz

Michel Kunz, CEO Orell Füssli Holding AG. (Copyright: Orell Füssli)

Zürich – Orell Füssli hat im ersten Semester 2012 einen Umsatz von CHF 126.0 Mio. (Vorjahresperiode: CHF 120.3 Mio.) erzielt. Der Umsatz stieg um 4.7% gegenüber Vorjahr. Insbesondere der Sicherheitsdruck beeinflusste die Umsatzentwicklung positiv, während das Buchhandelsgeschäft weiterhin rückläufig war. Das Semesterergebnis auf EBIT-Stufe beträgt CHF –3.2 Mio. (Vorjahr: CHF –5.9 Mio.). Das operative Ergebnis verbesserte sich bei allen drei Divisionen.

Das Ergebnis nach Minderheitsanteilen hingegen verschlechterte sich auf CHF –4.0 Mio. (Vorjahr CHF –3.6 Mio.). Diese Verschlechterung entstand hauptsächlich aus höherem Finanzaufwand aus Währungsveränderungen sowie wegen nicht aktivierter Ertragssteuern aus Verlustvorträgen. Wie in den Vorjahren ist der Halbjahresausweis wegen geschäftstypischen Saisoneffekten nicht richtungweisend für das Jahresergebnis.

Wachstum bei Atlantic Zeiser
Im Industriegeschäft der deutschen Tochtergesellschaft Atlantic Zeiser konnte der  Semesterumsatz in Euro um 5% gesteigert werden. Atlantic Zeiser konnte in der ersten Jahreshälfte wichtige Projekte realisieren, welche sich zum Teil noch aus dem letzten Jahr ins 2012 verzögert hatten. Dabei gelang es, im wichtigen Markt der Pharmaindustrie weiter Fuss zu fassen. Zudem wurden grössere Projekte im Umfeld von Kartenpersonalisierungssystemen realisiert. Die Nachfrage nach Nummerierwerken für die Herstellung von Sicherheitsdokumenten war stabil. Im ersten Halbjahr hat Atlantic Zeiser die anfangs Jahr kommunizierte Senkung des Personalbestandes um 15% konsequent umgesetzt, was die  Kostenbasis im zweiten Halbjahr verbessern wird.

Hohe Auslastung der Sicherheitsdruckerei 
Der Umsatz der Division Orell Füssli Sicherheitsdruck konnte im ersten Semester auf CHF 37.7 Mio. (Vorjahr: CHF 27.4 Mio.) gesteigert werden. Die Auslastung der Produktion, insbesondere mit ausländischen Aufträgen, war während des ganzen ersten Halbjahres er-freulich hoch. Unverändert wirkten sich der hohe internationale Preisdruck und die Währungssituation auf die erwirtschafteten Deckungsbeiträge aus. Mit wichtigen ausländischen Kunden konnten in enger Zusammenarbeit Notenkonzeptionen entwickelt und verfeinert werden. Im Umfeld bestehender Sicherheitsfeatures von Orell Füssli wurden Weiterentwicklungen angestossen, welche im letzten Quartal dieses Jahres anlässlich einer internationalen Fachmesse erstmalig dem Publikum vorgestellt werden.

Rückläufiger stationärer Buchhandel
Im Buchhandel reduzierte sich der Umsatz um 6.1% auf CHF 47.4 Mio. (Vorjahresperiode CHF 50.5 Mio.). Deutlich spürbar war wiederum der preis- und mengenbedingte Rückgang des Umsatzes im stationären Handel. Im ersten Halbjahr gab es keine Änderung der Filialstruktur. Weiterhin positiv entwickeln sich die Umsätze im Internethandel. Die beiden bestehenden Onlineshops books.ch und storyworld.ch wurden weiter entwickelt. Dem Kunden können nun bessere Suchalgorithmen, ein umfassenderes Sortiment und weiterhin höchste Lieferflexibilität angeboten werden. Die Digitalisierung der Bücher und die entsprechenden Angebote von E-books gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die Absatzzahlen bei den  E-readern haben sich im Vergleich zur Vorjahresperiode stark erhöht. Um den Kunden den Einstieg in diese virtuelle Welt zu vereinfachen, werden in den Filialen ein umfassender Hilfeservice und die Möglichkeit der Nutzung lokaler Infrastrukturen angeboten.

Aussichten
Wie in den Vorjahren rechnet Orell Füssli im zweiten Halbjahr mit einem deutlich besseren Ergebnis. Beim Buchhandel gehen wir davon aus, dass sich der in den letzten 2 Jahren erlebte Preiszerfall stabilisieren wird. Es muss aber weiterhin mit einem Rückgang im stationären Handel gerechnet werden, der teilweise durch die Entwicklung im Internet kompensiert wird. Die Auslastung der Sicherheitsdruckerei wird auch im zweiten Halbjahr hoch sein. Insgesamt kann mit einem besseren Ergebnis als 2011 gerechnet werden. (Orell Füssli /mc/ps)

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