Reisebüros steigern Umsätze – Marktanteil bei 17 %

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TUI Reisebüro. (Foto: TUI Suisse)

(Foto: TUI Suisse)

Zürich – Im Jahr 2012 haben die Schweizer Reisebüros ihre Umsätze gesteigert: Pro Reisebüro wurde ein Umatz von 5,12 Mio Franken generiert, 9% Prozent mehr als im Vorjahr (4,69 Mio Franken). Gleichzeitig hat sich die Nettorendite von 1% auf 1.2% verbessert. Der durchschnittliche Umsatz pro Mitarbeiter betrug 1,09 Mio Franken. Dies geht aus einer aktuellen Studie des Schweizerischen Reisebüro-Verbandes in Zusammenarbeit mit dem Institut für Systemisches Management und Public Governance an der Universität St. Gallen hervor. Die unabhängige und repräsentative Kundenumfrage von Allianz Global Assistance belegt, dass die Qualität der Beratung sowie ein modularer, spezialisierter Aufbau der Reisebüros dafür massgebend sind.

Die gefragten Reisebüros gehen kurzfristig von einem insgesamt leicht höheren Geschäftsvolumen aus. Dieses Wachstum wird nicht, wie teilweise in der Vergangenheit üblich, mit Preisnachlässen gekauft. Es wird mehrheitlich davon ausgegangen, dass sich die Preise mindestens stabilisieren. Bezüglich Margen herrscht dagegen «Business as usual»: Diese sind nach wie vor auf tiefem Niveau und konstant unter Druck.

Für die Mehrheit der Destinationen sowie bei Kreuzfahrten wird ein beschleunigtes Wachstum erwartet – mit zwei Ausnahmen: Nordamerika (etwas schwächer als im Vorjahr) und der Mittlere Osten: Hier wird weiter von einer Abnahme der Reisen ausgegangen. Zu den Zielen mit dem grösstem Wachstumspotenzial zählen in Europa wie schon im letzten Jahr Griechenland, Spanien und die Türkei, während die Überseeziele von den USA/Kanada (trotz Rückgang), Asien und neu Zentral- und Südamerika dominiert werden.

Produktspezifische Unterschiede bei Internetbuchungen
Anders als in den Vorjahren geht die Mehrheit der Befragten bezüglich Onlinebuchungen in der Tendenz eher von einer Stagnation aus. Allerdings weist die Schweiz als weit entwickelter Markt schon seit mehreren Jahren einen hohen Anteil an Onlinebuchungen auf. Die grösste Konkurrenz erwarten die Reisebüros weiterhin im Bereich Hotel- und Flugbuchungen Europa sowie bei Städtereisen, sprich bei allen mehrheitlich kommodifizierten Buchungsprozessen und teilweise auch Leistungen.

Als wichtigste Massnahmen, dieser Herausforderung zu begegnen, benennt der Reisebüro-Verband eigene Portale, massgeschneiderte Produkte, Ausbildung der Mitarbeiter, Massnahmen bei der Kundenbindung und verstärkte Werbung.

Reiselust der Schweizer Bevölkerung verzeichnet Rekordhoch
Bereits zum 19. Mal wurde in Zusammenarbeit mit dem Link Institut Luzern eine repräsentative Umfrage über das Buchungs- und Reiseverhalten der Schweizer Bevölkerung durchgeführt. Herr und Frau Schweizer zeigen sich 2013 wieder sehr reisefreudig und unternehmen durchschnittlich 2.8 Reisen pro Jahr mit mindestens drei auswärtigen Übernachtungen. Wie auch schon im Vorjahr ist der Einfluss der Wirtschaftskrise auf das Reiseverhalten der Schweizer weiterhin gering.

Unruhen/Terror, Unfall und Krankheit als grösste Sicherheitsrisiken wahrgenommen, wobei die Angst vor Unruhen und Terror 2013 marginal zugenommen hat. Dies führt zu einer erheblichen Diskrepanz zwischen wahrgenommenen und effektiven Risiken. Für knapp 60 Prozent der Reisenden ist die politische Lage vor Ort deshalb entscheidend für die Wahl des Reiseziels.

Grosse Differenzen im Buchungsverhalten von Jung und Alt
Obwohl Internetbuchungen 2013 erstmals auf hohem Niveau stagnieren, bleibt das Internet bei den Jungen weiterhin das beliebteste Buchungsmedium. Der Marktanteil von Reisebüros ist mit rund 17 Prozent konstant, wobei die Senioren 2013 wieder lieber im Reisebüro buchen als im Jahr zuvor. Einen zunehmenden Trend verzeichnen unterschiedliche Buchungen abhängig von der jeweiligen Reise. Während rund 70 Prozent der Jungen das Internet mobil nutzen, haben Senioren weiterhin deutlich weniger Internetzugang. Nur beim Buchungszeitpunkt sind sich die Alterskategorien einig: Gut die Hälfte buchen ihre Ferien mehr als zwei Monate im Voraus.

Qualität der Beratung im Reisebüro weiterhin an Spitzenposition
Bei der Wahl eines Reisebüros legen die Kunden ohne Stammfiliale weiterhin am meisten Wert auf die Qualität der Beratung. Trotz rückläufigem Anteil liegt dieses Kriterium mit 41 Prozent immer noch deutlich vor dem Preis (33 Prozent). Die Wichtigkeit der Beratung zeigt sich auch beim Buchungsentscheid: Während der klassische Katalog als Entscheidungshilfe zunehmend an Bedeutung verliert, werden persönliche Empfehlung und Erfahrungsaustausch immer wichtiger. Grössere Bedeutung bei der Wahl des Reisebüros erlangt auch der modulare Aufbau des Reiseangebots – Kunden wollen 2013 lieber in einem Reisebüro mit Spezialisierung anstatt mit breitem Angebot buchen. (SRV/mc/pg)

Schweizerischer Reisebüro-Verband

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