Ringier übernimmt die Westschweizer Tageszeitung Le Temps

Marc Walder

Ringier-CEO Marc Walder. (Foto: Ringier)

Zürich – Ringier ist neu Besitzerin der Westschweizer Tageszeitung Le Temps. Das Medienhaus verstärke mit der Übernahme der Beteiligung von Tamedia an der traditionsreichen Qualitätszeitung seine strategische Position in der Westschweiz, teilte Ringier am Freitag mit.

Am 8. Oktober 2013 hatten die bisherigen Mehrheitsaktionäre Ringier und Tamedia zur Vereinfachung der Aktionärsstruktur von Le Temps einen Verkaufsprozess gestartet. Angesichts der strukturellen Herausforderungen der Medienbranche sollte ein alleiniger Mehrheitsaktionär beste Voraussetzungen für den Fortbestand und die Weiterentwicklung der für die Westschweiz wichtigen Qualitätszeitung garantieren.

Nach sorgfältiger Prüfung der verschiedenen eingereichten Dossiers äusserte Ringier Interesse an der Übernahme der Tamedia-Beteiligung, was zu einer raschen Einigung der beiden Medienhäuser führte. Die entsprechenden Verträge wurden am Donnerstagabend unterzeichnet. Minderheitsaktionäre, Management, Redaktion, Kaufinteressenten sowie Westschweizer Behörden wurden am Freitagmorgen informiert. Der Kaufpreis entspricht der im Vorfeld gemeinsam festgelegten und allen Interessenten mitgeteilten Bewertung.

«Herzens-Sache»
Ringier CEO Marc Walder: «Le Temps ist für Ringier eine Herzens-Sache! Denn Ringier betrachtet sich seit je auch als französischsprachiger Verlag, tief verbunden mit der Westschweiz.»

Pietro Supino, Verleger und Verwaltungsratspräsident von Tamedia zur Übernahme von Le Temps durch Ringier: «Wir trennen uns nur ungern von unserer Beteiligung an Le Temps, eine Übernahme durch Tamedia hätte aber zu einem langwierigen Verfahren mit der Wettbewerbskommission geführt. Ich bin überzeugt, dass eine Klärung der Situation und die Übernahme durch einen starken Hauptaktionär für Le Temps die besten Perspektiven bietet.»

Weko-Zustimmung noch ausstehend
Ob allenfalls eine Verstärkung des heutigen Leitungsteams sowie Optimierungen der Organisationsstruktur von Le Temps notwendig würden, sollen die nun anlaufenden Gespräche von Ringier mit dem Management zeigen. Aufgrund der Einbindung in die Organisation von Ringier Romandie soll Le Temps von weitreichenden Synergien sowohl auf Redaktionsebene, im Marketing- wie auch im Anzeigenbereich profitieren können, heisst es weiter.

Die Übernahme wird der Eidgenössischen Wettbewerbskommission gemeldet und steht unter dem Vorbehalt deren Zustimmung. (Ringier/mc/PS/pg)

Über Le Temps
Le Temps entstand 1998 aus dem Zusammenschluss der Tageszeitungen Journal de Genève et Gazette de Lausanne und Le Nouveau Quotidien. Le Temps informiert die 109’000 Leserinnen und Leser der gedruckten Zeitung (MACH Basic 2014-1) von Montag bis Samstag über die aktuellen Ereignisse in Politik, Finanzen, Wirtschaft sowie Kultur und bietet fundierte Analysen. Die Auflage der Qualitätszeitung der Romandie liegt bei 39’716 Exemplaren (WEMF 2013) und das kostenpflichtige Digitalangebot von Le Temps erreicht über 333’000 Unique Clients pro Monat (NET-Metrix, März 2014).

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