Roche und Actelion unter Interessenten für InterMune

Labor

Zürich / New York – In der Pharmabranche könnte es offenbar bald wieder zu einer Milliardenübernahme eines Biotechnologieunternehmens durch einen Grosskonzern kommen. Es geht um das US-Unternehmen InterMune, an dem offenbar auch bekannte Schweizer Firmen interessiert sind. Wie die US-Nachrichtenagentur Bloomberg mit Bezug auf mit der Sache vertraute Kreise am Mittwochabend berichtet, gehören die beiden SMI-Unternehmen Roche und Actelion zu den Interessenten und wollen offenbar ein Angebot für das kalifornische Unternehmen abgeben.

Das grösste Interesse wird derzeit aber dem französischen Pharmaunternehmen Sanofi zugesagt, aber auch die britische GlaxoSmithKline soll interessiert sein. Sprecher der beteiligten Konzerne wollten die Informationen nicht kommentieren.

Die Aktien von InterMune legten am Mittwoch vorübergehend rund 20% zu, zu Börsenschluss waren es noch 14,42% auf 52,05 USD. Das Unternehmen ist damit an der Börse mit 5,6 Mrd USD Dollar bewertet. Die Aktie ist wegen der Spekulationen auf die US-Zulassung eines wichtigen Medikaments sowie der Hoffnung auf eine Übernahme durch einen grossen Pharmakonzern seit Jahresanfang auf Höhenflug. Seit Anfang des Jahres verteuerte sich das Papier um fast 250%.

Europa-Hauptsitz in der Schweiz
InterMune ist an der US-Technologiebörse Nasdaq kotiert und hat den Hauptsitz im kalifornischen Brisbane, der Europa-Hauptsitz liegt in Muttenz im Kanton Baselland. Das Unternehmen forscht und entwickelt Medikament im Bereich der sogenannte idiopathische Lungenfibrose (idiopathic pulmonary fibrosis, IPF).

Das Medikament Pirfenidone (Esbriet) wurde 2011 in der EU zugelassen zur Behandlung von leichter bis mittelschwerer IPF und kurz darauf in Deutschland lanciert. Die Zulassung in den USA steht noch aus, Marktteilnehmer rechnen aber mit einer baldigen Zulassung, zumal das Medikament im vergangenen Monat den sogennanten Therapie-Durchbruchstatus erhalten hat. (awp/mc/ps)

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