Schlatter erzielt mehr Umsatz, erhält aber weniger Bestellungen

Werner Schmidli

Werner Schmidli, CEO Schlatter Industries. (Foto: Schlatter)

Schlieren – Das Industrieunternehmen Schlatter hat im ersten Halbjahr 2017 deutlich mehr Umsatz erzielt, aber weniger Bestellungen erhalten. Die Gewinnkennzahlen werden bestätigt, wobei die kleinere der beiden Sparten in die roten Zahlen gerutscht ist. Der Ausblick auf das Gesamtjahr ist nach wie vor vorsichtig formuliert.

Innovationen, Sparprogramme und ein belebteres Marktumfeld hätten dem Unternehmen Auftrieb gegeben, teilt der Hersteller von Schweissanlagen und Komponenten für die Kunststoff- und Papierindustrie am Dienstag mit.

Vor allem die Verkäufe zogen mit gut 19% auf 47,4 Mio CHF markant an. Verbessern konnte sich allerdings nur die Sparte «Schweissen» (+29% auf 40,2 Mio). In der zweiten Sparte «Weben» bildeten sich die Verkäufe um gut 16% auf 7,2 Mio CHF zurück.

Weniger Bestellungen in beiden Sparten
Der Auftragseingang nahm derweil um knapp ein Viertel auf 49,1 Mio CHF ab. Er habe sich im ersten Semester wieder normalisiert, nachdem er im Vorjahr überdurchschnittlich stark gewachsen sei, heisst es dazu. Der Auftragsbestand per Mitte Jahr wird derweil auf 50,9 Mio CHF beziffert und damit praktisch unverändert zum Jahresende 2016.

Der Bestellungseingang war in beiden Sparten rückläufig. So nahm er im Segment «Schweissen» um 29% auf 35,3 Mio CHF ab. Im Vorjahreszeitraum habe Schlatter mit der Entwicklung neuer Anlagenkonzepte zur Herstellung von Armierungsgittern von der leichten Markterholung profitiert, zudem sei damals ein Grossauftrag gewonnen worden, heisst es zur Begründung. Im Segment «Weben» nahm der Bestellungseingang um 11% auf 13,8 Mio CHF ab.

«Weben» schreibt Verlust
Bei den Gewinnkennzahlen werden die vor einem Monat angekündigten Werte bestätigt. So kam der EBIT bei 1,0 Mio CHF (VJ 0,4 Mio), die entsprechende Marge bei 2,1% (1,0%) und der Reingewinn bei 1,3 (0,1 Mio) zu liegen. Die Auslastung sei gut gewesen, und der EBIT sei über dem angepeilten Wert ausgefallen, betont die Gesellschaft.

Das Unternehmen schreibt allerdings von Mehraufwendungen, weil im Bereich «Schweissen» zahlreiche Maschinen und Anlagen der neuen Generation in Betrieb genommen worden seien. Gleichwohl nahm in dieser Sparte der operative Gewinn markant zu (1,9 Mio nach 0,3 Mio).

Im Segment «Weben» hingegen wurde nach einem kleinen Gewinn im Vorjahr nun ein Verlust verbucht (-0,9 Mio). Es hätten bei einer guten Auslastung höhermargige Produkte gefehlt, wodurch die Profitabilität stark belastet worden sei, heisst es zur Begründung. Sonderbelastungen wegen technischer Nacharbeiten hätten das Spartenergebnis zusätzlich belastet.

Höherer Gewinn im Gesamtjahr
Bestätigt wird der Ausblick auf das Gesamtjahr, wie er ebenfalls vor einem Monat abgegeben wurde. Aktuell sei das Marktumfeld weiterhin positiv, aber mit etwas Zurückhaltung zu beurteilen, schreibt das Management. Konkret erwartet es unverändert ein höheres Ergebnis als im Vorjahr. Damals wurden unter dem Strich 0,5 Mio CHF verdient.

Betont wird dabei, dass vom Segment «Weben» im Gesamtjahr schwarze Zahlen erwartet werden. Schwerpunkte im zweiten Halbjahr bildeten Effizienzsteigerungs- und Produktkostensenkungsprojekte, heisst es weiter. (awp/mc/upd/ps)

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