Spitäler behandeln 2013 erstmals über eine Million Personen

Gesundheitswesen

Besonders gesucht sind Pflegefachleute. (Foto: spotmatikphoto - Fotolia.com)

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Neuenburg – Im Jahr 2013 wurden so viele Personen wie noch nie in den Schweizer Spitälern behandelt, nämlich 1‘014‘077. Dies entspricht knapp 12 Prozent der Bevölkerung. Das ergibt rund 12,6 Millionen Behandlungstage, 100‘000 mehr als im Vorjahr. Den grössten Anteil hatten die Spitalabteilungen der Chirurgie und der inneren Medizin zu verzeichnen, gefolgt von den psychiatrischen Behandlungsfällen. Dies sind Ergebnisse der Statistiken zur stationären Gesundheitsversorgung des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Im Vergleich zum Vorjahr gab es mehr Behandlungstage in den Rehabilitations- und psychiatrischen Abteilungen (+3,3% bzw. +2,6%) und der Chirurgie (+0,9%), hingegen weniger bei der inneren Medizin (-0,6%) und Gynäkologie (-1,6%), bei letzterer trotz der höheren Anzahl Geburten. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in den Akutspitälern ging leicht auf 7,4 Tage zurück. Vor 10 Jahren betrug sie noch 8.5 Tage. In den psychiatrischen Spezialkliniken lag sie bei 37 Tagen (2003: 42) und in den Rehabilitationskliniken bei 24 Tagen (2003: 25).

Häufigste Gründe für einen Krankenhausaufenthalt
Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems (Arthrose, Gelenkprobleme, Rückenprobleme) waren der häufigste Grund für eine Hospitalisierung (178‘000 Fälle). Zweithäufigste Ursache waren Verletzungen (172‘000 Fälle), dann folgten Erkrankungen des Kreislaufsystems (147‘000 Fälle). Wegen Problemen des Muskel-Skelett Systems wurden zahlenmässig mehr Frauen als Männer behandelt, bei den Kreislauferkrankungen ist das Geschlechterverhältnis umgekehrt. 93’000 Hospitalisierungen erfolgten aufgrund von psychischen oder Verhaltensstörungen (einschliesslich Demenzerkrankungen und Schizophrenie). Mit über 26‘000 Hospitalisierungen waren die affektiven Störungen, im Speziellen die Depressionen, die grösste Diagnosegruppe und so zahlreich wie nie zuvor.

Leicht sinkende Kaiserschnittrate
Bei den Geburten betrug die Kaiserschnittrate 33,3 Prozent, etwas weniger als im Vorjahr. Bei den Müttern im Kanton Zug war sie am höchsten mit 41 Prozent, bei Müttern im Kanton Jura mit 19 Prozent am tiefsten. Das durchschnittliche Gewicht eines Lebendgeborenen beträgt in der Schweiz 3283 Gramm. Am leichtesten sind die Neugeborenen in den Kantonen Tessin (3209g) und Wallis (3211g), am schwersten diejenigen in den Kantonen Schaffhausen (3335g) und Thurgau (3332g), und damit ähnlich verteilt wie in den letzten drei Jahren.

Jeder fünfte Standort mit ausschliesslich ambulantem Leistungsangebot
Im Jahr 2013 wurden 289 Spitalbetriebe erfasst, wovon 19 Geburtshäuser waren. Diese Betriebe sind als juristische Einheiten definiert und verteilten sich auf 571 Standorte in der ganzen Schweiz. Bei 20% der Standorte wurden nur ambulante Leistungen angeboten, 8 Prozent waren rein stationär orientiert und der Rest bot beide Leistungstypen an. 81 Prozent der rein ambulant tätigen Standorte waren einer Psychiatrischen Klinik angegliedert. Insgesamt 73 Prozent der Betriebe waren an einem einzigen Standort tätig. Bei den übrigen 27 Prozent handelt es sich um sogenannte Mehrstandort-Spitalzentren, die aus mehreren Gebietseinheiten bestehen.

Personal und Betriebsaufwand 2013 leicht gestiegen
Am 31.Dezember 2013 arbeiteten 190‘373 Personen im Schweizer Spitalsektor. Das Beschäftigungsvolumen belief sich auf 148‘430 Vollzeitstellen, 3 Prozent mehr als im Vorjahr. 78 Prozent der Beschäftigten arbeiteten in den 112 Krankenhäusern der Kategorie Allgemeine Pflege.

2013 war der Betriebsaufwand der Spitäler im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 Prozent gestiegen und belief sich auf 26,4 Milliarden Franken. Rund 50 Prozent des Betriebsaufwandes entfielen auf den Lohnaufwand. (BFS/mc/ps)

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