Schweizer Uhrenexporte ziehen wieder deutlich an

Uhren

(Foto: Pixabay)

Biel – Die Schweizer Uhrenexporte haben sich im August weiter erholt und gegenüber der schwachen Entwicklung im Vorjahresmonat erneut zugelegt. Nach acht Monaten liegen die Exporte nun leicht im Plus. An der Börsen bewegen sich die Aktien der Swatch Group und von Richemont kaum vom Fleck.

Das Exportvolumen in der Uhrenindustrie stieg gegenüber dem Vorjahr nominal um 4,2% auf 1,42 Mrd CHF, real waren es +4,0%, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Donnerstag mitteilte. Arbeitstagbereinigt legten die Uhrenexporte nominal um ebenfalls 4,2% zu, real lag das Plus bei 5,4%. Das Wachstum wurde im Vergleich zur eher tiefen Vorjahresbasis (August 2016: -8,8%) erreicht.

Nach acht Monaten im Plus
Somit hat sich die Lage in der Schweizer Uhrenbranche im laufenden Jahr weiter entspannt: Im Juli, Juni und Mai hatten die Exporte nominal um 3,6%, 5,3% und 9,0% zugenommen. Im April sowie in den Monaten davor hatten zum Teil noch deutliche Rückgänge resultiert. Nach acht Monaten errechnet sich nun ein Wachstum der Uhrenexporte von 1,2% auf 12,6 Mrd CHF.

Im August habe das nachhaltige Wachstum bei Edelmetalluhren erneut einen wichtigen Beitrag geleistet, schreibt der Schweizerische Uhrenverband (FH) in seiner Mitteilung. Die exportierte Stückzahl nahm um 3,7% auf 25’600 zu, in Franken betrug das Wachstum bei den Edelmetalluhren 9,4% auf 429 Mio. Ein Plus von 2,7% auf 558 Mio verzeichneten die Stahluhren, dagegen ging das Volumen bei Gold-Stahluhren leicht um 0,4% auf 242 Mio zurück.

Die gute Entwicklung bei Edelmetalluhren spiegelt sich auch beim Anstieg im teuersten Preissegment wider. Die Stückzahl der exportierten Uhren mit einem Exportpreis von 3’000 CHF und mehr nahm im Berichtsmonat um 1,9% zu, gar auf 6,8% belief sich der wertmässige Anstieg. Auf der Gegenseite kam es bei Uhren zu Preisen von unter 200 CHF zu einem Rückgang der Stückzahl von 2,8% und einem Minus von 5,7% in Franken. Damit habe sich der rückläufige Trend der vergangenen Monate – wenn auch abgeschwächt – bei den günstigen Uhren bestätigt.

Wachstum in Hongkong
Im wichtigsten Exportmarkt für die Schweizer Uhrenindustrie, in Hongkong, setzte sich die moderate Erholung im Vergleich zum Einbruch im Vorjahr fort. Das Exportvolumen wuchs im August um 2,7% auf 165,0 Mio CHF und nach acht Monaten resultiert ein Anstieg von 2,9%. Auch in Hongkong blicke die Branche auf den vierten Monat in Folge mit einer positiven Entwicklung zurück.

Weiterhin klar steigende Tendenzen sind in China auszumachen, wo das Exportvolumen im August um 3,3% auf 108,4 Mio CHF angestiegen ist. Derweil haben sich in Europa Märkte wie Grossbritannien (+6,9% auf 101,8 Mio), Deutschland (+7,6% auf 85,8 Mio) oder Italien (+5,1% auf 77,2 Mio) gut entwickelt.

Einen Rückschlag gab es in den USA, dem zweitgrössten Absatzmarkt für die Branche. Dort nahmen die Exporte um 4,9% auf 140,5 Mio CHF ab, nachdem sich die Exporte in den Monaten davor ausgeglichen entwickelt hätten, schreibt der Verband.

Wenig veränderte Uhrenaktien
An der Börse haben die neuen Exportdaten keine grossen Wellen geworfen. An einem insgesamt positiven Aktienmarkt (SMI +0,4%) legten Titel des Luxusgüterkonzerns Richemont (+0,9%) zu, während die Titel der Swatch Group (-0,1%) leicht im Minus aus dem Handel gingen. Beide Titel haben im Verlauf des Jahres weit mehr als 20% an Wert gewonnen.

Das Wachstum der Uhrenexporte sei um 3% besser ausgefallen als von der ZKB erwartet, schreibt deren Analyst Patrik Schwendimann. Und das August-Wachstum habe auch jenes aus dem Juli (+3,6%) leicht übertroffen. Wie üblich dürfe jedoch ein einzelner Monat bei den Uhrenexporten nicht überbewertet werden, mahnt er. Wichtig sei vielmehr, dass der Aufwärtstrend bestätigt werden konnte. (awp/mc/pg)

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