Sika legt abermals Rekordergebnisse vor

Paul Schuler

Sika-CEO Paul Schuler. (Foto: Sika)

Baar – Inmitten des Übernahmekampfes bleibt die Bauchemie- und Klebstoffherstellerin Sika auf Rekordkurs und steigerte in den ersten drei Quartalen den Gewinn deutlich. Starke Resultate zeigte vor allem die Marktregion Nordamerika. Ein etwas enttäuschender Ausblick liess die Börse im frühen Handel zeitweise zu Gewinnmitnahmen schreiten.

Zwischen Januar und Ende September setzte Sika 4,63 Mrd CHF um, das sind 6,8% mehr als im Jahr zuvor. In Lokalwährungen resultierte ein Wachstum von 7,9%. Damit hat sich das Wachstumstempo im dritten Quartal nur ganz leicht abgeflacht; im ersten Semester hatte in Lokalwährungen noch ein Plus von 8,1% resultiert.

Gewinn steigt überproportional
Das Betriebsergebnis auf den Stufen EBITDA und EBIT nahm um 11% resp. 13% auf 797,9 Mio und 669,0 Mio CHF zu. Der Reingewinn schliesslich erhöhte sich um fast 15% auf 477,4 Mio. Mit diesen Zahlen hat Sika die Erwartungen der Analysten auf Gewinnebene übertroffen. Das seien alles neue Rekordwerte, betonte CEO Paul Schuler an einer Telefonkonferenz. Und Sika habe im dritten Quartal 2017 zum 23. Mal in Folge die Margen verbessert.

Die höhere Profitabilität erklärte Schuler mit einem überproportionalen Volumenwachstum im Vergleich zur Entwicklung der Betriebskosten. Damit habe man die leicht negativen Währungseffekte und steigende Rohstoffpreise kompensiert. Dass eine Linie darüber in der Erfolgsrechnung die Bruttomarge im Vergleich zum Vorjahr um 90 Basispunkte gesunken ist, erklärte Finanzchef Adrian Widmer mit steigenden Rohmaterialkosten und dem verwässernden Effekt der jüngsten Akquisitionen. Letzte hätten die genannte Marge um rund 30 BP gedrückt, sagte der CFO.

Beim Bauzulieferer gilt die Sprachregelung, dass jeweils rund ein Drittel des Wachstums von «bolt-on»-Akquisitionen stammen soll. Vier kleine Übernahmen wurden in diesem Jahr bereits getätigt.

Konzernchef Schuler hofft auf den Abschuss von ein oder zwei weiteren Zukäufen in diesem Jahr. «Die Akquisitions-Pipeline ist voll», erklärte er.

Dynamisches Nordamerika-Geschäft
Alle von Sika bearbeiteten Regionen hätten zum Wachstum beigetragen, heisst es weiter. Allen voran Nordamerika erzielte ein Umsatzplus von 16,7% in Lokalwährungen. Davon stammten 8,2 Prozentpunkte aus Akquisitionen. In der mit Abstand grössten Konzernregion EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) stiegen die Verkäufe in Lokalwährungen um 6,5%. In Asien/Pazifik lag das Wachstum bei 4,8% in LW, nach einem Wert von 3,8% im Vorjahr.

Die Region Lateinamerika schnitt in diesem Jahr mit einem Plus von 1,7% in Lokalwährungen am schwächsten ab. In der entsprechenden Periode des Vorjahres waren es noch 5,6%. Und so schnell sieht Schuler noch kein Licht am Ende des Tunnels kommen. Er rechne mit sechs weiteren «harten» Monaten», sagte er.

Zuversicht für 2017
Die Jahresziele 2017 wurden bestätigt. Das Unternehmen rechnet unverändert mit einer Umsatzsteigerung von 6-8% auf erstmals über 6 Mrd CHF. Der EBIT soll dabei weiterhin leicht überproportional erhöht werden. Mit einem Betriebsgewinn von 880 bis 900 Mio CHF nennt Sika dabei erstmals in diesem Jahr eine konkrete Zielgrösse.

Eine Herausforderung im laufenden Geschäftsjahr sind laut Sika die steigenden und volatilen Rohstoffpreise. Und der unbekannte Ausgang des feindlichen Übernahmeversuchs durch Saint-Gobain bleibe für die Zukunft als Unsicherheitsfaktor bestehen.

Die Börse brauchte eine Weile, um sich auf eine Richtung festzulegen. Dominierten im frühen Handel noch Gewinnmitnahmen – die Papiere sackten um mehr als 5% ab – notieren sie zum Börsenschluss 2,1% höher.

Fragen werfe aber die überraschend konservative Zielbandbreite für EBIT auf. Diese liegt Analysten zufolge etwas unter den Konsensschätzungen. (awp/mc/pg)

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