Sika mit neuen Rekordwerten im ersten Semester

Paul Schuler, Verwaltungsrat Sika. (Foto: Sika)

Baar – Die Bauchemie- und Klebstoffherstellerin Sika hat im ersten Halbjahr 2019 ihren Wachstumskurs mit neuen Rekordergebnissen fortgesetzt. Allerdings bremsten Kosten für die Übernahme des französischen Mörtelherstellers Parex die Gewinnzahlen etwas.

Insgesamt 30,8 Millionen Franken an Akquisitions- und Integrationskosten fielen bei der grössten Übernahme der Firmengeschichte an. Dafür hatten im Vorjahr noch Kosten in Höhe von 23 Millionen Franken für die Beilegung des langjährigen Konflikts mit Saint-Gobain und der Familie Burkard zu Buche geschlagen.

Der Betriebsergebnis auf Stufe EBIT wuchs mit plus 8,3 Prozent auf 481,7 Millionen Franken etwas schneller als der Umsatz. Dieser kletterte von Januar bis Juni um 7,6 Prozent auf 3,73 Milliarden Franken. In Lokalwährungen (LW) wären es gar 9,6 Prozent gewesen.

Die operative Marge von Sika stieg daher leicht auf 12,9 Prozent. Gemäss dem am Donnerstag publizierten Geschäftsbericht haben hier eine Stabilisierung der Rohmaterialkosten sowie höhere Verkaufspreise geholfen.

Ein deutlich höherer Zinsaufwand, Sika hat zur Finanzierung des Kaufs von Parex hohe Anleihen ausgegeben, schlug unter dem Strich beim Gewinn durch. Dieser stieg mit plus 3,9 Prozent auf 330,7 Millionen Franken deutlich unterproportional. Damit hat Sika die Schätzungen der Analysten gewinnseitig verfehlt.

Geringere Zahl an Arbeitstagen
Sika ist in allen Konzernregionen gewachsen, hiess es weiter. Den stärksten Umsatzzuwachs erzielte die Region Asien/Pazifik mit plus 15,6 Prozent in Lokalwährungen. Davon stammten allerdings 12,9 Prozent von Akquisitionen.

In der mit Abstand grössten Konzernregion EMEA setzte Sika 1,62 Milliarden Franken um (+7,7% in LW). Ein zweistelliges Wachstum habe man in Afrika verzeichnet und ein hoch einstelliges in Osteuropa. In verschiedenen grösseren Ländern sei das Wachstum aber «etwas moderater» ausgefallen. Dies aufgrund einer geringeren Anzahl an Arbeitstagen.

In «Americas» ist Sika um 12,0 Prozent gewachsen bei einem Umsatz von 995,7 Millionen Franken, 7,1 Prozent stammten von Zukäufen. Dabei habe sich das Wachstum in Nordamerika beschleunigt.

Das Segment Global Business wuchs um 4,9 Prozent auf 477,9 Millionen Franken. 5,2 Prozent stammten von Akquisitionen. Im weltweit stark rückläufigen Automotive-Geschäft profitiere Sika von Megatrends wie Elektromobilität und Leichtbauweise.

Weitere Akquisitionen angepeilt
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Sika eine Umsatzsteigerung auf erstmals mehr als 8 Milliarden Franken sowie ein zweistelliges Wachstum des EBIT.

Das Unternehmen werde in diesem Jahr sieben bis neun neue Fabriken eröffnen und weitere Akquisitionen tätigen, hiess es weiter. Die neue «Strategie 2023» werde am Kapitalmarkttag im Herbst vorgestellt.

An der Börse standen die Sika-Papiere rund eine Stunde vor Handelsende um 2,7 Prozent tiefer. Analysten verwiesen auf den sehr guten Lauf der Aktie in den letzten Monaten. Dies habe zu Gewinnmitnahmen verleitet. (awp/mc/ps)

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