Allschwil – Die Baselbieter Skan Group hat im ersten Geschäftshalbjahr die hohe Zyklizität des eigenen Anlagengeschäfts zu spüren bekommen: Projektverschiebungen führten zu einem deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang. Trotzdem werden die Ziele für das laufende Jahr bestätigt.
Der Hersteller von Anlagen für die sterile Abfüllung von Medikamenten musste laut einer Mitteilung vom Dienstag einen Umsatzrückgang um 17,8 Prozent auf 134,6 Millionen Franken hinnehmen. Kunden weltweit hätten Projekte für Impfstofflinien verschoben, so die Begründung. Die letzten 20 Prozent der Bestellungen aus früheren Jahren konnten noch nicht verbucht werden, erklärte Skan.
Auf der anderen Seite kletterte der Auftragseingang um mehr als 20 Prozent auf 213,0 Millionen Franken, betonte das Unternehmen. Gerade für Onkologie-Medikamente habe Skan mehrere Aufträge im jeweils zweistelligen Millionenbereich erhalten. Der Auftragsbestand erreichte mit 386,4 Millionen einen neuen Rekordwert.
Der Betriebsgewinn (Stufe EBITDA) schrumpfte wegen des tieferen Umsatzes auf noch 0,9 Millionen Franken (VJ 21,5 Mio). Die entsprechende Marge sank damit auf 0,7 Prozent von 13,1 Prozent im Jahr zuvor. Unter dem Strich resultierte ein Verlust von 8,3 Millionen Franken.
Guidance trotz schwachem H1 bestätigt
Der Ausblick auf das Gesamtjahr 2025 wird dennoch bestätigt: Skan rechnet unverändert mit einem Umsatzwachstum im mittleren Zehnprozentbereich. Auf Stufe EBITDA-Marge werde ein Zielwert zwischen 14 und 16 Prozent angestrebt.
Man sei überzeugt, die entstandenen Lücken in der zweiten Jahreshälfte schliessen zu können, betonte das Management in dem Communiqué. Zuversichtlich stimmten der starke Auftragseingang, der hohe Auftragsbestand und die volle Pipeline an Angebotsanfragen.
Zudem habe Skan im ersten Semester nicht nur gewisse Aufträge vorgezogen, sondern auch die Vorproduktionen von Standardisolatoren. Diese Vorproduktionen werde nun im zweiten Halbjahr Umsätze und Marge generieren.
Drittes Standbein
Der Aufbau der sogenannten «Pre-Approved-Services» wurde derweil im Berichtszeitraum vorangetrieben, hiess es weiter. Diese sollen dereinst das dritte Standbein von Skan werden.
Derzeit erfolge die Validierung der installierten Anlagen, erklärte das Unternehmen. Gemäss aktuellem Projektstand sei die Inspektion durch die Schweizer Zulassungsbehörde im ersten Quartal 2026 geplant. Der kommerzielle Betrieb könnte dann in der zweiten Jahreshälfte 2026 aufgenommen werden.
Das Kerngeschäft von Skan umfasst die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von Anlagen und Produkten der Reinraumtechnik und Isolatorentechnik für die Pharmaindustrie. Diese finden auch Anwendung in der Uhren- und der Nahrungsmittelindustrie, in Spitälern und Apotheken. (awp/mc/ps)