Starrag leidet unter der Frankenstärke

Walter Börsch

Walter Börsch, ehemaliger CEO Starrag Group. (Foto: Starrag)

Walter Börsch, CEO Starrag Group. (Foto: Starrag)

Rorschacherberg – Bei Starrag ist der Reingewinn im ersten Quartal 2015 eingebrochen. Zugesetzt haben dem Maschinenbauer insbesondere die Währungsturbulenzen nach dem Entscheid der SNB zur Aufhebung des Euro-Mindestkurses. Starrag musste in der Folge Euro-Positionen neu bewerten. Auch der Auftragseingang ging deutlich zurück.

Unter dem Strich blieb dem Unternehmen im Berichtsquartal noch ein Gewinn von 0,2 Mio nach 2,6 Mio CHF in der Vorjahresperiode, wie es in der Mitteilung vom Freitag heisst. Grund für den markanten Rückgang sei eine notwendige Neubewertung von nicht abgesicherten Euro-Positionen im Ausmass von 2,3 Mio CHF gewesen. Der Betriebsgewinn EBIT sank derweil um 23% auf 2,8 Mio und die Marge auf 3,0% (3,9%). Hier habe die tiefere Kapazitätsauslastung in einzelnen Werken belastet. Zusätzlich drückte auch der starke Schweizer Franken auf die EBIT-Margen.

Tiefer Auftragseingang
Der Umsatz war mit 93,5 Mio CHF stabil, wobei sich währungs- und akquisitionsbereinigt ein organisches Wachstum von 6,7% ergab. Die Auftragseingang brach derweil um gut einen Viertel auf 65,4 Mio CHF ein. Der Wert sei jedoch mit Vorsicht zu geniessen, da man darazs nicht auf das Gesamtjahr schliessen könne, schreibt Starrag. In der Quartalsbetrachtung seien die Auftragseingänge aufgrund einzelner Grossaufträge oft erheblichen Schwankungen unterworfen, so die Begründung. Hinzu kommt, dass das Bestellverhalten der Kunden angesichts der durchzogenen weltwirtschaftlichen Aussichten durch eine zunehmende Volatilität und kurzfristigere Entscheidungsprozesse geprägt sei.

Regional betrachtet hat sich die Auftragslage in Europa, namentlich in westeuropäischen Märkten, in einem «erfreulichen Ausmass» verbessert, heisst es weiter. Dagegen tendierten Nordamerika und vor allem Asien schwächer. Dies sei nicht zuletzt auf die Verschiebung verschiedener in Aussicht gestellter Kundenprojekte zurückzuführen.

«Zwischentief» im Bereich Aerospace
Bei den Abnehmerindustrien erlitt Aerospace gegenüber der guten Vorjahresperiode einen deutlichen Rückgang des Auftragseingangs, wobei Starrag dies als Zwischentief taxiert. Auch im Bereich Transportation lag der Auftragseingang unter dem Wert des Vorjahres, was ebenfalls primär der Verschiebung bereits geplanter Kundenvorhaben zuzuschreiben sei. Mehr Bestellungen verbuchte der Bereich Industrial, während sich die Nachfrage im Energiegeschäft belebt habe.

Der Auftragsbestand der Gruppe lag Ende März mit 236 Mio CHF währungsbedingt um gut 12% unter dem Stand des Vorjahres, wie es heisst. Im Vergleich zu Ende 2014 steht das Minus bei gut 18%.

Ziele bestätigt
«Ungeachtet des unterdurchschnittlichen Startquartals 2015 wird an den im März kommunizierten Zielsetzungen für das Gesamtjahr festgehalten», schreibt das Ostschweizer Unternehmen weiter. Demnach soll der Auftragseingang in lokalen Währungen in etwa den Vorjahreswert egalisieren. Beim Umsatz sei – eebenfalls in lokalen Währungen – von einer leichten Zunahme auszugehen. Die operative Marge könnte hingegen unter den Vorjahreswert zu liegen kommen.

Starrag erwartet, dass die Kunden weiterhin zurückhaltend investieren werden. Zudem bleibe die Kursfreigabe des Schweizer Frankens ein Unsicherheitsfaktor, da bei Starrag der Kostenanteil in Franken den entsprechenden Umsatzanteil übersteige. Aus diesem Grund drängten sich weitere Kosteneinsparungen auf, heisst es. (awp/mc/pg)

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