Starrag verzeichnet 2018 rückläufigen Umsatz und geringe Rentabilität

Christian Walti, CEO Starrag Group. (Foto: Starrag)

Rorschacherberg – Der Maschinenhersteller Starrag hat im Geschäftsjahr 2018 wie angekündigt einen Umsatzrückgang erlitten. Dabei ist die geringe Rentabilität noch weiter abgerutscht. Der Auftragseingang legte dagegen massiv zu und führte zu einem rekordhohen Auftragsbestand per Ende Jahr.

Den Umsatzrückgang begründet Starrag mit Verzögerungen in der Auftragsabwicklung an einzelnen Standorten. Diese lagen sowohl intern in der Produktion begründet als auch extern durch Verzögerungen bei Kunden und Zulieferern. Deswegen wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr zweimal die Prognosen gesenkt werden, zuerst mit dem Halbjahresergebnis und zuletzt mit einer Gewinnwarnung Mitte November.

Prognosen zweimal gesenkt
Nach einem Umsatzrückgang im ersten Semester kündigte das Unternehmen konkret bereits im Juli an, dass der Umsatz auch im Gesamtjahr unter dem Vorjahreswert bleiben werde. Damals wurde noch damit gerechnet, dass die operative Gewinnmarge gehalten werde. Im November hiess es dann, dass der Umsatz im zweiten Halbjahr denjenigen des ersten gar noch untertreffen werde und dass auch mit einem Margenrückgang zu rechnen sei.

Die eingeleiteten Massnahmen, um die Verzögerungen bei der Auftragsentwicklung zu verbessern, hätten noch nicht die gewünschten Resultate gebracht, hiess es damals. Die Marge für den EBIT lag im Geschäftsjahr 2017 bei tiefen 3,8 Prozent und im ersten Semester 2018 wurden noch 3,4 Prozent erreicht.

Konkret reduzierte sich der Umsatz 2018 nun um 4 Prozent auf 389 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Unter Ausklammerung positiver Währungseffekte lag das organische Minus gar bei 6 Prozent. Der seit Juni 2018 für Starrag als CEO verantwortliche Christian Walti habe im dritten Quartal die notwendigen Massnahmen zur Steigerung der Prozessqualität und der Optimierung der Wertschöpfungskette eingeleitet, heisst es dazu.

Starker Bestellungseingang
Deutlich besser sieht es beim Auftragseingang aus. Dieser schoss um 32 Prozent auf 461 Millionen Franken in die Höhe, den zweitbesten Wert in der Geschichte des Unternehmens. Ohne Unterstützung der Währungen lag das Plus noch immer bei 29 Prozent. Zu diesem markanten Anstieg trugen insbesondere die Märkte Luftfahrt und Transport mit mehreren Grossaufträgen bei. Der Bereich Industrie entwickelte sich laut Starrag ebenfalls erfreulich, wogegen der Markt Energie auf dem Vorjahresniveau verharrte.

Als Highlight werden die Aufträge für die 2017 neu lancierten horizontalen Bearbeitungszentren aus den Bereichen Transport und Industrie bezeichnet. Hervorgehoben wird zudem ein Auftrag in zweistelliger Millionenhöhe von einem «namhaften chinesischen Motorenhersteller». Geografisch gesehen legten alle drei Marktregionen deutlich zu, wobei das Geschäft in Europa und Nordamerika noch etwas besser lief als in Asien.

Der sprudelnde Auftragseingang führte per Ende Jahr zu einem rekordhohen Auftragsbestand von 365 Millionen Franken, was einem Plus gegenüber Ende 2017 von über 20 Prozent entspricht. Dies sichert dem Unternehmen einen Arbeitsvorrat von über einem Jahr, wobei hierzu auch noch wiederkehrende Servicedienstleistungen gehören.

Die Gewinnzahlen sind noch nicht genau bekannt und sollen am 8. März mit dem detaillierten Ergebnis veröffentlicht werden. Gleichwohl kündigt Starrag an, dass das operative Ergebnis und die entsprechende Marge im zweiten Semester gegenüber dem ersten noch einmal zurückgegangen sind und damit auch klar unter den Werten des Vorjahres ausfallen werden.

Die momentane Ertragsschwäche soll durch eine «akzentuierte Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette überwunden werden», heisst es in diesem Zusammenhang. Starrag will dabei insbesondere die Transparenz und die Steuerbarkeit der Projektabwicklung sowie die Überprüfung der Profitabilität des gesamten Produktportfolios verbessen.

Zum Ausblick auf das Geschäftsjahr 2019 werden noch keine Angaben gemacht, allerdings bestätigt Starrag das mittelfristige Ziel für eine operative Marge von mindestens 8 Prozent. (awp/mc/ps)

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