Sulzer mit gutem Bestellungseingang in H1

Greg Poux-Guillaume

Sulzer-CEO Greg Poux-Guillaume. (Foto: Sulzer)

Winterthur – Der Industriekonzern Sulzer hat im ersten Semester 2017 deutlich mehr Bestellungen erhalten, wobei der Grossteil des Zuwachses auf Akquisitionen zurückzuführen ist. Bereinigt um diese resultierte noch ein leichtes Plus, während der Umsatz organisch gesehen schrumpfte. Rückläufig waren auch der EBIT und der Reingewinn, unter anderem wegen eines Sondereffekts. Der Ausblick auf das Gesamtjahr wurde mit Blick auf den Auftragseingang erhöht. An der Börse kommt es zu Gewinnmitnahmen.

Der angehobene Ausblick für die Bestellungen sei nicht ein Zeichen gestiegener Zuversicht für das zweite Semester, erklärte CEO Greg Poux-Guillaume an einer Telefonkonferenz. «Die Guidance für den Auftragseingang wurde wegen des starken ersten Semesters erhöht», sagte er. Der Schritt stehe auch nicht im Zusammenhang mit einem speziellen Zielmarkt. Betrachte man den Öl- und Gasmarkt allein, hätte die Prognose eher reduziert werden müssen. Aber andere Segmente seien stärker gewachsen als gedacht, was insgesamt ein gutes Momentum ergeben habe.

So erhöhte sich der Auftragseingang um 12% auf 1,59 Mrd CHF. Bereinigt um Währungs- und vor allem Akquisitionseffekte ergab sich noch ein Plus von 1,9%. Der 2016 zugekaufte Bestellungseingang belief sich auf insgesamt 150 Mio CHF. Der Umsatz legte um 3,4% zu auf 1,43 Mrd CHF, wogegen organisch ein Minus von 6,7% resultierte. Dieser Rückgang wurde vor allem auf das Geschäftsfeld Öl und Gas zurückgeführt.

Öl- und Gasmarkt bleibt schwierig
«Das Upstream-Geschäft im Öl- und Gasmarkt wird noch eine Weile schwierig bleiben», sagte denn auch Poux-Guillaume. Er sieht im Bereich Förderung (Upstream) allenfalls eine Bodenbildung, während er in den Bereichen Verarbeitung (Downstream) und chemische Prozessindustrien (CPI) eine leichte Erholung ausmacht. Insgesamt erachtet er diesen Markt aber nach wie vor als herausfordernd.

Das tiefe Niveau im Öl- und Gasmarkt führt laut dem Sulzer-Chef auch zu Preisdruck im Energiemarkt. Den Wassermarkt beurteilt er insgesamt als noch immer «very healthy».

Der Zielmarkt Allgemeine Industrien profitiert vor allem von der neuen gebildeten Division Applicator Systems (APS), wo unter anderem das Dentalgeschäft floriert. APS verzeichnete indes im ersten Semester gegenüber dem Vorjahr einen markanten Rückgang der EBITA-Marge auf noch gut 21%. Laut Poux-Guillaume sei dies das neue «normale» Niveau, denn im Vorjahr und vor der Integration von Geka habe die Marge lediglich aus dem ehemaligen Geschäftsbereich Mixpac bestanden. Die Verwässerung sei so erwartet worden.

Der operative EBITA der Gruppe verbesserte sich um 7,5% auf 106,1 Mio und die entsprechende Marge um 30 Basispunkte auf 7,4%. Hier hätten die Einsparungen des SFP-Programms von 26 Mio CHF die negativen Auswirkungen des anspruchsvollen Marktumfelds mehr als ausgeglichen.

Sondereffekt fällt bei Ebit als Stütze weg
Dagegen ging der EBIT um gut 32% auf 55,3 Mio CHF zurück. Im Vorjahr fiel hier ein positiver Effekt aus der Pensionskasse an, welcher nun wegfällt. Das Betriebsergebnis war zudem beeinträchtigt durch Restrukturierungsaufwand und die Kosten des SFP-Programms. Ohne diese Effekte hätte der EBIT über dem Vorjahr gelegen, erklärte dazu Finanzchef Thomas Dittrich. Der Reingewinn der Aktionäre reduzierte sich um knapp 27% auf 36,9 Mio CHF.

Für das Gesamtjahr 2017 wurden die Prognosen für Umsatz und operative Marge bestätigt, diejenigen für den Auftragsbestand dagegen wie erwähnt erhöht. Der Bestellungseingang einschliesslich der 2016 getätigten Akquisitionen soll demnach um 7 bis 10% wachsen, bisher galt eine Prognose von 5 bis 8%. Weiterhin wird für das Umsatzwachstum ein Wert von 3 bis 5% anvisiert sowie für die EBITA-Marge ein solcher von 8,5%. (awp/mc/pg)

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