Geplante Fidessa-Übernahme belastet Temenos-Aktien weiter

David Arnott

David Arnott, scheidender Temenos-CEO. (Foto: Temenos)

Zürich – Die Aktien von Temenos setzen ihre Talfahrt am Freitagnachmittag ungebremst fort. Beobachtern zufolge bereitet die geplante Übernahme der britischen Fidessa den Marktakteuren Kopfzerbrechen. Nach dem Einstieg des US-Hedgefonds Elliott beim «Objekt der Begierde» sei eine Offertnachbesserung wahrscheinlicher geworden, so lautet der Tenor. Selbst ein Bieterstreit mit einem Drittinteressenten wird nicht kategorisch ausgeschlossen.

Bis Börsenschluss gaben Temenos weitere 1,7% auf 107,20 CHF ab. Die Tagestiefstkurse liegen gar bei 105,90 CHF. Sowohl in den Basiswerten als auch in einigen Call-Warrants werden die Handelsaktivitäten als rege bezeichnet.

Angebot über rund 2 Mrd Dollar
Erst Dienstagfrüh hatte Temenos bekanntgegeben, eine Übernahme von Fidessa zu prüfen. Alleine an diesem Tag gab der Kurs der Temenos-Aktien um fast 6% nach. Seit Mittwoch liegt dem britischen Unternehmen nun ein umgerechnet rund 2 Mrd USD schweres Angebot des Genfer Herstellers von Bankensoftware vor.

Analysten sind skeptisch
Obwohl Temenos bereits ab diesem Jahr mit einer Gewinnverdichtung durch Fidessa rechnet, zeigen sich einige Analyst skeptisch. Stein des Anstosses ist unter anderem die erwägte Kapitalerhöhung zur Teilfinanzierung.

Erschwerend kommt hinzu, dass sich der für seine aktive Einflussnahme bei Unternehmen berüchtigte US-Milliardär Paul Singer mit seinem Hedgefonds Elliott mit knapp 5% bei Fidessa eingekauft hat. Seitens von Elliott wird die vorliegende Offerte als zu tief taxiert. Fidessa solle deshalb eventuelle Gegenangebote prüfen, so heisst es weiter.

Gemäss Aussagen aus dem hiesigen Handel könnte eine Offertnachbesserung der Skepsis einiger Analysten eher noch Auftrieb verleihen. Ausserdem wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass Temenos in einen kostspieligen Bieterstreit hineingezogen wird. (awp/mc/pg)

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