Tornos kehrt in die Gewinnzone zurück

Michael Hauser

Tornos-CEO Michael Hauser.

Moutier – Der Werkzeugmaschinenhersteller Tornos hat im ersten Halbjahr 2014 einen deutlich belebteren Auftragseingang verzeichnet und dabei auch den Umsatz klar gesteigert. Die seit längerem laufenden verschiedenen Massnahmen zur Senkung der Gewinnschwelle und zur Repositionierung der Gruppe beginnen sich im Ergebnis niederzuschlagen. Dieses ist erstmals seit langem wieder positiv. Und auch für das Gesamtjahr sieht das Unternehmen gute Chancen auf ein positives Betriebsergebnis.

Der Auftragseingang wurde gegenüber dem Vorjahr um 20% auf 102,0 Mio CHF und der Umsatz um 18% auf 90,3 Mio klar gesteigert. Der Auftragseingang komme zu rund drei Viertel aus Kundenprojekten in Europa. «Erfreulich» sei dabei die Entwicklung in der Schweiz, in Deutschland und insbesondere in Südeuropa, teilt das Unternehmen am Dienstag mit. Zahlreiche Projekte, welche seit längerem Monat um Monat verschoben worden seien, hätten zum Abschluss gebracht werden können. Insgesamt sieht Tornos eine zunehmende Wachstumsdynamik in den Zielmärkten.

Wachstumstreiber in Europa waren die Kernsegmente Automotive sowie die Medizinal-/Dentaltechnik. Aber auch Asien habe einen substantiellen Anstieg der Nachfrage verzeichnet.

Höherer Auftragseingang
Der EBIT verbesserte sich auf 1,1 Mio, nach einem Verlust von 8,5 Mio in der entsprechenden Vorjahresperiode und auch das Reinergebnis war mit 0,6 Mio CHF (-11,9 Mio) wieder knapp positiv. Die Verbesserung des operativen Ergebnisses sei auf Effizienzsteigerungen, eine höhere Auslastung der Produktionskapazitäten sowie bessere Margen zurückzuführen.

Die straffe Führung des Verkaufs sowie der veränderte Produktmix mit einem zunehmenden Anteil neuer Produkte hätten zu einer Erhöhung der Bruttomarge auf 29,2% geführt, schreibt das seit längerer Zeit an einer Restrukturierung arbeitende Unternehmen. Im zweiten Quartal verzeichnete Tornos ein Plus des Auftragseingangs von 18% auf 51,7 Mio CHF und des Umsatzes von knapp 40% auf 47,1 Mio. Der EBIT und das Reinergebnis erreichten 1,5 Mio bzw. 0,9 Mio, dies nach ebenfalls leicht negativen Werten im Vorjahr. Damit wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen.

Nettoliquidität verbessert
Der operative Cashflow kehrte mit 15,3 Mio CHF ebenfalls in den positiven Bereich zurück. Damit hat sich gemäss Tornos die Nettoliquidität gegenüber Ende 2013 auf 16,5 Mio von 0,7 Mio verbessert. Einerseits sei das Nettoumlaufvermögen reduziert worden, andererseits trotz höherem Umsatz die Debitorenbestände. Der positive Effekt sei durch höhere Anzahlungen der Kunden an Vorleistungen sowie durch einen weiteren Abbau der Lagerbestände verstärkt worden.

Chancen auf ausgeglichenes Betriebsergebnis intakt
Im Ausblick auf das Gesamtjahr 2014 heisst es, die Chancen auf ein ausgeglichenes Betriebsergebnis stünden gut, dies bei einem gleichbleibenden konjunkturellen Umfeld. Für das zweite Semester sei mit einer vergleichbaren Geschäftsentwicklung zu rechnen wie im ersten, wobei von der üblichen saisonalen Abschwächung in den Sommermonaten auszugehen sei. Im März hiess es seitens Tornos lediglich, es sei das Ziel, ein «nahezu ausgeglichenes Ergebnis» zu erreichen.

Man gehe den Weg der Gesundung zielstrebig weiter, schreibt Tornos darüber hinaus. Die angestrebte Internationalisierung trete in diesem Jahr in eine entscheidende Phase, da an den Produktionsstandorten in Asien neue Produkte auf den Markt kämen. Den Kunden stehe damit auch ausserhalb Europas ein Angebot an marktgerechten Standardmaschinen zur Auswahl, über welches man früher nicht verfügt habe. Im zweiten Semester finden zudem viele Messen statt, an denen Tornos mit Produkten der neuesten Generation präsent sein will. (awp/mc/pg)

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