Transocean schliesst 2015 mit Gewinn ab

Jeremy Thigpen

Transocean-CEO Jeremy Thigpen. (Foto: National Oilwell)

Transocean-CEO Jeremy Thigpen. (Foto: National Oilwell)

Zug – Der Ölförder-Dienstleister Transocean fasst langsam, aber sicher wieder Tritt. Nach Restrukturierungen und teuren Abschreibern auf seinen Offshore-Ölplattformen hat das in der Schweiz ansässige Unternehmen das vergangene Geschäftsjahr mit schwarzen Zahlen beendet.

Für das vierte Quartal meldete Transocean einen Gewinn von 611 Mio USD, nach einem Fehlbetrag von 739 Mio im Vorjahr. Seit dem zweiten Quartal 2015 befindet sich die Firma wieder in der Gewinnzone. Der um Sonderfaktoren bereinigte Reingewinn sank um 16% auf 615 Mio USD. Der Umsatz im letzten Jahresviertel belief sich auf 1,85 Mrd USD nach 2,24 Mrd im Vorjahresquartal. Gegenüber dem dritten Quartal mit 1,65 Mrd wurde jedoch ein Anstieg verbucht.

Der Reingewinn für das gesamte Jahr 2015 belief sich auf 791 Mio USD. Im vergangenen Jahr hatte noch ein schwerer Verlust in der Höhe von 1,9 Mrd USD resultiert. Der Cash Flow aus dem operativen Geschäft betrug 960 Mio USD nach 648 Mio im Vorquartal. Als Grund hierfür werden vom Unternehmen vorzeitige Vertragskündigungen genannt. Die Investitionen sanken auf 665 Mio USD von zuvor 940 Mio.

Erneut hohe Wertberichtigungen
Belastend auf den Gewinn 2015 wirkten sich Wertberichtigungen in der Höhe von rund 1,7 Mrd USD aus. Transocean nahm diese auf Anlagen vor, für das die Firma in der darbenden Ölindustrie derzeit keine Verwendung findet. Teilweise kompensiert (735 Mio USD) wurde der Abschreiber durch die Beilegung des Streits um die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko, die auch Versicherungszahlungen auslöste. Die Sonderbelastungen beliefen sich in 2015 damit auf 946 Mio USD.

Umsatzmässig ist Transocean im Jahresvergleich deutlich kleiner geworden: Die Einnahmen beliefen sich noch auf 7,4 Mrd USD, nach 9,2 Mrd vor Jahresfrist.

Es sei derzeit unmöglich vorherzusagen, wann eine Branchenerholung einsetzen werde, wird CEO Jeremy Thigpen in der Mitteilung zum Ausblick zitiert. Man tröste sich jedoch mit der Tatsache, dass das Unternehmen eine hohe Liquidität aufweise und über den höchsten Auftragsbestand der Industrie verfüge. Dies werde das Unternehmen durch den Abschwung tragen.

Letzter Bericht als SIX-Konzern
Der in den USA verwurzelte Konzern hat seinen Unternehmenssitz im Kanton Zug. Noch bis Ende März sind die Transocean-Aktien auch an der Schweizer Börse SIX kotiert, danach werden sie dort auf Antrag von Transocean dekotiert und nur noch in New York gehandelt. Den im Leitindex SMI freiwerdenden Platz wird Swiss Life erben.

Die Transocean-Aktien hatten am Mittwoch den Handel mit einem massiven Minus von 8,7% abgeschlossen und rutschten auf neue Allzeittiefs ab. Ursache war ein Kunde, der einen Vertrag für eine gemietete Bohrplattform vorzeitig gekündigt hatte. Nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen ging es im nachbörslichen Handel in den USA wieder um 5,7% nach oben. Somit zeichnet sich auch für den Handel in der Schweiz eine Erholung ab. (awp/mc/upd/pg)

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