Vertrauen in Nachrichten in der Schweiz nimmt wieder zu

Zürich – Das Vertrauen in Nachrichten ist in der Schweiz gestiegen. Laut dem Digital News Report 2025 des Reuters Institute gaben 46 Prozent der Erwachsenen an, den Nachrichten grundsätzlich zu vertrauen. Das sind 5 Prozentpunkte mehr als bei der letztjährigen Erhebung.

Am meisten Vertrauen geniessen öffentlich-rechtliche Sender, gefolgt von Abonnementzeitungen. Weniger Vertrauen erhalten Boulevardmedien und neue Digitalangebote, wie Reuters am Dienstag mitteilte.

Besonders in der Deutschschweiz ist das Vertrauen mit 49 Prozent hoch, in der Romandie liegt es bei 40 Prozent. Damit liegt die Schweiz über dem globalen Durchschnitt von etwa 40 Prozent. In den Jahren zuvor war das Vertrauen drei Jahre in Folge gesunken.

Wenig Vertrauen gibt es weltweit in KI-gestützte Nachrichten. Nur rund ein Viertel der Befragten interessiert sich für KI-Funktionen wie automatische Zusammenfassungen oder Übersetzungen. Jüngere unter 35 Jahren zeigen grösseres Interesse an Chatbots und personalisierten Lesestilen als ältere Nutzer.

Angespannt blieb die wirtschaftliche Lage der Medien. Doch immerhin sagten 22 Prozent der Schweizer Befragten, dass sie für Online-Nachrichten zahlen – ein Anstieg um 5 Prozentpunkte. Weltweit beträgt die Zahlungsbereitschaft 18 Prozent.

Höchststand an Nachrichtenvermeidern
Parallel stieg die Zahl jener im Land, die Nachrichten bewusst vermeiden. Mittlerweile sind es 39 Prozent. Damit liegt die Schweiz ziemlich genau beim globalen Schnitt von 40 Prozent – ein Höchststand.

2017 waren es weltweit lediglich 29 Prozent der Befragten, die zumindest manchmal Nachrichten gezielt aus dem Weg gehen. Vielfach als Begründung wurde angeführt, dass sich Nachrichtenkonsum negativ auf die Gefühlslage auswirke oder man von der schieren Menge erdrückt werde.

Der Digital News Report des Reuters Institute for the Study of Journalism sammelt seit 2012 Daten aus 48 Ländern zum Wandel der Nutzung von analogen hin zu digitalen Nachrichten. Dazu wurden Ende Januar und Anfang Februar rund 2000 Personen befragt. (awp/mc/pg)

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