Burgdorf – Das erste Semester der Diabetesspezialistin Ypsomed entspricht den kommunizierten Erwartungen. Letztmals ist ein Umsatzrückgang mit dem ehemaligen Hauptkunden Sanofi zu verzeichnen, der mittels strikten Kostenmanagements abgefedert werden konnte, so dass das Betriebsergebnis leicht unter der Vorjahresperiode lag. Ypsomed habe sich in den vergangenen Jahren breiter aufgestellt und wolle nun künftig von der diversifizierten Umsatzbasis profitieren und wieder wachsen, heisst es in einer Mitteilung der Burgdorfer vom Donnerstag. Die zur Finanzierung dieser Wachstumsstrategie vorgesehene genehmigte Kapitalerhöhung wurde im Juni 2012 von den Aktionären gutgeheissen. Investitionsmöglichkeiten werden derzeit evaluiert, Entscheidungen sind noch keine getroffen.
Ypsomed erwirtschaftete im ersten Semester 2012 einen konsolidierten Umsatz von CHF 119.7 Mio. und lag damit 2.5% unter dem Wert der Vorjahresperiode von CHF 122.8 Mio. Der Hauptgrund für den tieferen Umsatz lag in der Einstellung der Produktion von OptiSet® und OptiPen® Pro Pens für Sanofi. Das Geschäft mit neu akquirierten PensystemKunden und das wachsende Diabetesgeschäft entwickelten sich hingegen planmässig. Sehr erfreulich war die Umsatzzunahme im Diabetes Direct Business um 15.9% von CHF 36.8 Mio. auf CHF 42.7 Mio. Massgeblichen Einfluss hatte dabei das starke Umsatzwachstum der mylife™ OmniPod® Insulinpumpen von über 75%. Die im letzten Jahr eingeleiteten Massnahmen zur Effizienzverbesserung und Kostensenkung haben sich im ersten Semester des Geschäftsjahres 2012/13 positiv ausgewirkt. Die operativen Kosten für Marketing und Vertrieb lagen unter dem Vorjahr.
Gesamtjahr: Betriebsergebnis auf Vorjahreshöhe erwartet
Im ersten Semester 2012/13 resultierte insgesamt ein operativer Betriebsgewinn (EBIT) von CHF 2.4 Mio., welcher leicht unter dem Vorjahresergebnis von CHF 3.0 Mio. lag. Insgesamt resultierte ein konsolidierter Unternehmensgewinn von CHF 2.0 Mio. Der Reingewinn fiel im Vergleich zur Vorperiode geringer aus, da im ersten Halbjahr 2011/12 der Finanzertrag mit CHF 7.7 Mio. besonders hoch war, bedingt durch den einmaligen Gewinn von CHF 5.1 Mio. aus dem Verkauf von langfristigen Finanzanlagen und eine um CHF 1.0 Mio. höhere Dividendenausschüttung von Finanzbeteiligungen. Per Ende des Geschäftsjahres erwartet Ypsomed trotz eines leicht tieferen Umsatzes ein Betriebsergebnis auf Vorjahresniveau.
Grossteil der Investitionen in der Schweiz getätigt
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit erhöhte sich gegenüber der Vorjahresperiode, da Ypsomed im ersten Semester 2012/13 insgesamt CHF 8.1 Mio. in Sachanlagen investierte (Vorjahresperiode CHF 3.5 Mio.). Ypsomed bekennt sich zum Standort Schweiz, denn der Grossteil der Investitionen wurde an den Schweizer Produktionsstandorten getätigt, vor allem für den Ausbau der PenNadelproduktion. Zudem investierte Ypsomed CHF 10.2 Mio. in die Forschung und Entwicklung und aktivierte davon für die Produktentwicklung der eigenen Insulinpumpe sowie der weiteren Plattformprodukte Entwicklungskosten im Umfang von CHF 4.0 Mio.
Bilanz «äusserst solide»
Das Aktionärsdarlehen von Willy Michel wurde im ersten Halbjahr 2012/13 um CHF 4.5 Mio. auf CHF 20.0 Mio. reduziert und gleichzeitig die Rückzahlung von Ende März 2014 auf neu Ende März 2017 verlängert, wobei die jährlichen Amortisationen von CHF 10.0 Mio. auf CHF 5.0 Mio. reduziert wurden. Der Hauptaktionär Willy Michel verlängert sein Engagement, da er von der Strategie und den Zukunftsperspektiven der Ypsomed Gruppe überzeugt ist. Die Bilanz der Ypsomed bleibt mit einem Eigenkapital von CHF 217.7 Mio. nach Auszahlung einer Dividende von CHF 2.5 Mio. aus Kapitalreserven mit einer Eigenkapitalquote von 63.3% weiterhin äusserst solide. (Ypsomed/mc/ps)