ZEW Indikator Schweiz sinkt leicht auf 4,8 Punkte

Zinspolitik

(Bild: Alexandr Mitiuc - Fotolia.com)

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Zürich – Die Erwartungshaltung von Ökonomen und Analysten bezüglich des Verlaufs der Schweizer Konjunktur in den kommenden sechs Monaten hat sich im Juni 2014 leicht abgeschwächt. Der von der Credit Suisse (CS) und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) berechnete ZEW-Indikator sank im Vergleich zum Vormonat um 2,6 auf 4,8 Punkte. Die sinkende Tendenz des Index seit dem Höchststand im vergangenen Dezember bestätigt sich damit.

Der Anteil der Analysten, die auf 6-Monats-Sicht mit einer Verbesserung der hiesigen Wirtschaftsbedingungen rechnen, stieg zwar im Berichtsmonat um 2,0 auf 16,7 Punkte. Gleichzeitig stieg aber der Anteil der Analysten, die mit einer verschlechterten Konjunktur rechnen (um 4,6 auf 11,9 Punkte). Entsprechend sank der ZEW-Indikator leicht (Indikator berechnet sich aus dem Saldo der Antworten «Verbessern» und «Verschlechtern»: 16,7 minus 11,9 = 4,8).

Die Einschätzung der aktuellen Situation wird von 57,8% der Umfrageteilnehmer für «gut» befunden, das sind 8,3 Prozentpunkte mehr als noch im Mai. Für die Einschätzung «normal» votierten neu 42,9% (-8,3 Prozentpunkte). Der Rückgang in den Konjunkturaussichten könnte also auch dem gestiegenen Niveau geschuldet sein, meinen die Ökonomen des CS in ihrer Interpretation der Zahlen.

Die Eurozone wird mit –31,6 Punkten (–0,8 Punkte) sowohl aktuell als auch in den kommenden sechs Monaten nahezu unverändert eingeschätzt. Die Mehrheit der Befragten erwartet weiterhin eine Verbesserung der Konjunktur; der entsprechende Indikator liegt bei 53,7 Punkten (+1,2 Punkte). Die Bewertung der aktuellen Konjunktur für die USA kletterte auf 34,2 Punkte – ein Niveau, das zuletzt im Sommer 2006 erreicht worden war. Der Ausblick für die USA gab derweil etwas nach, bleibt jedoch mit 39,1 Punkten positiv.

Inflationserwartungen kehren zurück
Weiter nach hinten geschoben wurden die Erwartungen hinsichtlich einer baldigen Zinserhöhung in der Schweiz. Wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Lockerung der Geldpolitik durch die EZB erwarte nun kein einziger Finanzanalyst mehr einen Anstieg der kurzfristigen Zinsen in der Schweiz, heisst es, wodurch ein Saldo von –2,4 Punkten resultiert. Die Erwartungen für die langfristigen Zinsen hierzulande sind derweil mit 41,4 Punkten praktisch unverändert geblieben (–0,1 Punkte).

Der Anteil der Analysten, welche einen Anstieg der Schweizer Inflationsrate in den kommenden sechs Monaten erwarten, ist hingegen gestiegen (+9,1 Prozentpunkte). Knapp ein Viertel der Befragten (23,8%) geht den Angaben zufolge nun von einer steigenden Teuerung aus – alle übrigen erwarten keine Veränderung.

Mehrheit erwartet Dollar-Aufwertung
Der Anteil der Finanzexperten, die eine Aufwertung des USD gegenüber dem CHF erwarten, ist im Juni um 7,3 Prozentpunkte auf 61,0% gestiegen. Damit liegt der Saldo nun bei –46,4 Punkten. Dies decke sich mit der positiven Einschätzung der US-Konjunktur und deren Dynamik, heisst es. Im Juni erwarteten mehr Analysten als im Vormonat eine Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro. Die Einschätzung liegt nun bei exakt 0,0 Punkten – die Entwicklung des EUR/CHF-Wechselkurses wird also insgesamt stabil bewertet.

Die Umfrage wurde vom 2. bis 16. Juni durchgeführt, wobei sich 42 Analysten beteiligten. (awp/mc/pg)

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