Schweizer Gründerfirmen erhalten wieder deutlich mehr Risikokapital

(Bild: © Tierney / AdobeStock)

Zürich – Schweizer Startups haben im ersten Halbjahr 2025 laut dem Swiss Venture Capital Report (SVCR) wieder deutlich mehr Kapital erhalten. Dabei entfällt allerdings ein Grossteil auf eine kleine Handvoll Highflyer. Für die Masse der Startups bleibt die Geldsuche dagegen schwierig.

Im ersten Halbjahr 2025 flossen insgesamt rund 1,5 Milliarden Franken an hiesige Gründerfirmen, wie die Investorenvereinigung SECA am Dienstag mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei dies ein Plus von 36 Prozent und das drittbeste Ergebnis aller Zeiten. Über ein Drittel stammte von US-Investoren.

Dagegen nahm die Zahl der Finanzierungsrunden von 138 auf 124 ab – ein Minus von 10 Prozent und der dritte Rückgang in Folge.

Rekord bei Biotechs
Startups aus der Biotech-Branche generierten allein 705 Millionen Franken an Kapital, was ein neuer Rekord sei. Der bisherige Höchstwert aus dem ersten Halbjahr 2021 lag bei 436 Millionen. Auch im zuletzt schwachen ICT- und Fintech-Sektor nahmen die Investitionen gegenüber dem Vorjahreshalbjahr um 86 Prozent auf 247 Millionen Franken zu. In Fintech-Startups wurden laut SVCR 153 Millionen Franken investiert, ein Plus von 93 Prozent.

Allerdings zeugt die Zunahme nicht von einer Trendwende bei den Investments, sondern geht auf einzelne grosse Finanzierungsrunden zurück, wie es weiter heisst. Für die Masse der Startups sei die Realisierung einer Risikokapitalfinanzierung weiterhin herausfordernd. Davon seien auch Branchen wie Biotech oder Fintech betroffen.

Im laufenden Jahr habe es drei Finanzierungsrunden von mehr als 100 Millionen Franken. Die grössten waren Windward Bio, die 183 Millionen vereinnahmt hätten, gefolgt von CeQur (109 Mio) und GlycoEra (107,5 Mio). Unter den Top-10-Runden waren laut weiteren Angaben sieben aus dem Biotechbereich.

Dabei gab es auch ausserhalb des Gesundheitsbereiches einen Überflieger. Im ersten Halbjahr 2025 wurde die auf digitale Assets spezialisierte Sygnum Bank in ihrer Finanzierungsrunde, bei der sie knapp 53 Millionen Dollar erhielt, mit über 1 Milliarde bewertet und stieg damit in den Club der sogenannten Unicorns auf.

Verhaltener Ausblick
Mit Blick nach vorne über die kommenden 12 Monate äusserten sich Schweizer Risikokapitalinvestoren pessimistischer als im letzten Sommer. Gedämpft würden die Erwartungen insbesondere beim eigenen Fundraising sowie bei den Gelegenheiten, Portfolio-Unternehmen zu verkaufen.

Die Situation bleibe nicht nur für Startups, sondern auch für Risikokapitalgeber (VCs) herausfordernd, hiess es. Dagegen sind die Investoren laut dem Report eher wenig besorgt über die Auswirkungen der Einführung zusätzlicher Handelshemmnisse durch die US-Administration.

Der Swiss Venture Capital Report wird gemeinsam mit dem Online-Newsportal Startupticker.ch und in Kooperation mit «startup.ch» herausgegeben. (awp/mc/ps)

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