The DAO bricht Crowdfunding-Rekorde – und das ohne einen Chef

Der deutsche Entwickler Christopher Jenztsch (links) hat The DAO gecoded. Gemeinsam mit Simon Jentzsch und Stephan Tual führt er sein Startup Slock.it.

Berlin – Ein Unternehmen bricht gerade alle Crowdfunding-Rekorde: The DAO hat in den vergangenen Wochen über 160 Millionen US-Dollar eingesammelt. Die Organisation ist in jeder Hinsicht ungewöhnlich. Sie hat weder einen physischen Sitz, noch einen Chef und ist ganz anders aufgestellt als alles, was man bisher so kennt.

Wie kann das funktionieren – und was steckt dahinter? The DAO, was für Dezentrale Autonome Organisation steht, funktioniert wie ein Investmentfonds. Es investiert das eingesammelte Kapital in Startups und Produkte und will so einen Ertrag für die Mitglieder der Organisation erzielen. Das sind die Crowdfunder. Sie spielen die entscheidende Rolle in der DAO und wählen in Abstimmungen, in welche Richtung die Organisation geht. Also zum Beispiel, welches Investment geleistet, welches Produkt gekauft oder welche Agentur beauftragt werden soll.

Eine Organisation, die nur aus Code besteht
Das ist bereits eine ungewöhnliche Gleichberechtigung für ein Investment-Unternehmen. Das wirklich Abgefahrene ist aber: The DAO ist eine Organisation, die nur aus Code besteht. Sie basiert vollständig auf der Blockchain-Technologie und einer Plattform namens Ethereum. Die Crowdfunder zahlen ihr Kapital in der Kryptowährung Ether ein, dem jüngeren Bruder der Bitcoin.

Stimmkraft steigt mit Investitionsvolumen
Entsprechend ihres eingezahlten Geldes bekommen die Mitglieder sogenannte Tokens für die Wahlen, mit denen abgestimmt wird. Wer also mehr investiert, dessen Stimme hat mehr Gewicht. Laut Bitcoin-Blog müssen mindestens 20 Prozent der Mitglieder wählen, damit eine Entscheidung gültig ist. Die Mitglieder können außerdem eigene Vorschläge für Projekte einreichen, die von der DAO finanziert werden sollen. Dafür schreibt man selbst einen Investmentvertrag in die Blockchain, ein sogenanntes Proposal, über welches dann abgestimmt wird. Für diese Verträge gibt es Vorlagen.

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