Elektrisches Wechselfieber: Das E-Auto kommt

Tesla Model X

Tesla Model X. (Foto: Tesla)

Tesla Modell X (Bild: Tesla)

Berlin – Menschen fällt es schwer, einen ersten Eindruck zu revidieren. Wenn das stimmt, dann haben Elektroautos in Deutschland auch zukünftig einen schweren Stand. Zwar ist die Zahl der Elektroautos seit 2008 ansteigend, dennoch sind 2015 noch nicht einmal 19.000 Elektroautos zugelassen. Zur Einordnung: In Deutschland sind über 44 Millionen Autos behördlich erfasst.

Dabei spricht einiges für den Umstieg und daher finden sich im Textverlauf Tipps & Tricks rund um die Elektromobilität.

Der Staat fördert und fordert
Im Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD 2013 wurde zwar festgelegt, dass bis 2020 eine Million Elektroautos in Deutschland die Straßen befahren sollen, doch die Zugeständnisse wie Befreiung von der KFZ-Steuer oder die angedachten Sonderabschreibungen auf elektrische Dienstwagen scheinen weder Privatkäufer noch Unternehmen restlos zu überzeugen. Immerhin: Zwischen Januar und April wurden rund 6.200 neue Elektroautos zugelassen, was einer Verdopplung gegenüber 2014 entspricht.

Kostenloses Parken und Benützung der Busspur
Darüber hinaus haben Kommunen mittlerweile die Option, Elektroautos kostenloses Parken zu erlauben sowie die Busspur für die surrenden Gefährte freizugeben. Die Möglichkeit dazu eröffnet ihnen das Elektromobilitätsgesetz (EmoG), das im Juni den Bundestag passierte. Bisher wehren sich die Großstädte allerdings mit Händen und Füssen gegen eine Umsetzung und nennen häufig eine Überlastung der Busspuren als Grund. Immerhin, in Stuttgart parken die Autos mit dem speziellen E-Kennzeichen kostenlos. Ein weiteres Förderprogramm der Bundesregierung: Pro angefangene Kilowattstunde der angegebenen Batteriekapazität wurden bis Ende 2013 pauschal 500 Euro von den Anschaffungskosten abgezogen. Seitdem nimmt die Förderungsleistung kontinuierlich um 50 Euro pro Jahr ab. Aber nicht nur die Förderung, sondern auch das immer grösser werdende Angebot an Elektro-Autos spricht für den Umstieg auf Elektrizität.

Von Kleinwagen bis zum Luxussportwagen
Mittlerweile finden sich bei den meisten Autoherstellern Elektroautos im Angebot, auch auf der kürzlich stattfindenden Automesse in Tokio waren diese Fahrzeuge ein heisses Thema. Doch was sind die verbraucherfreundlichsten E-Autos? Es ist wenig sinnvoll, ein Oberklassenauto wie den Tesla S mit einem Kleinwagen wie dem BMW i3 zu vergleichen. Überhaupt gibt es wenige Kriterien, die eine Einstufung als verbraucherfreundlich ermöglichen. Allerdings sind einige Modelle hierzulande sehr beliebt: Das international meistverkaufte Elektroauto ist der Nissan Leaf, der mit 80 Kilowatt (kW) ein Tempo von 144 Stundenkilometer und knapp 200 Kilometer an Reichweite abdeckt.

In Frankreich ist das beliebteste Elektroauto der kompakte Renault Zoe. Das Auto kommt auch hierzulande gut an, was der Marktanteil von nicht ganz acht Prozent an allen zugelassenen Elektroautos zeigt. Der Zoe erreicht mit 88 kW eine Reichweite von 210 Kilometern und eine Höchstgeschwindigkeit von 135 Stundenkilometer. Beide Autos sind für unter 25.000 Euro zu erstehen.

Interessanterweise sind deutsche Hersteller bei der Produktion von Elektroautos an der Spitze, allerdings nur Mittelmass, wenn es um den Absatz geht. Volkswagen hat einen EGolf im Angebot und BMW den bereits erwähnten “i3”. Beides sind Kleinwagen, die sich vor den zuerst genannten nicht verstecken müssen, allerdings liegen sie preislich deutlich über 30.000 Euro. Auch die Stuttgarter mit dem Stern auf der Motorhaube haben ein Elektroauto im Angebot: Die Mercedes B-Klasse Electric Drive. Grösser als die zuvor genannten Autos erreicht der Van mit 132 kW ein Tempo von 160 Stundenkilometern und eine Reichweite von 200 Kilometern. Preislich liegt der Mercedes knapp unter 40.000 Euro.

Die Oberklasse ist bei Elektroautos dünnbesiedelt, es findet sich nur der “Tesla S”, der alle Luxuswünsche erfüllt, mit einem Preis von um die 80.000 Euro allerdings auch nicht unbedingt für jeden erschwinglich ist.

Den Trend anführen
Kunden können aus einem breiter werdenden Angebot an E-Fahrzeugen wählen und damit der Endlichkeit von Erdöl entgegenarbeiten. Die Infrastruktur ist ebenfalls gegeben: Mittlerweile gibt es mehr als 10.000 “Strom-Tankstellen” in Deutschland – bei rund 19.000 Elektrofahrzeugen. Zudem werden durch die leise surrenden und abgasfreien Autos Nerven und Gesundheit der Mitmenschen geschont. Die enorme Beschleunigung und das weiche und entspannte Fahrgefühl sind eine Probefahrt allemal wert. Der Umstieg ist einfach: Verkaufen Sie Ihren Benziner und erwerben Sie ein Elektroauto, schwups befinden Sie sich an der Spitze einer sich vollziehenden Mobilitätsbewegung. (WKDE/mc/hfu)

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