Energiebranche: Internationaler Aufschwung – europäische Stagnation

Erdgas

«Welche Rolle Erdgas in der Schweiz spielen wird, ist im Rahmen der Energiestrategie 2050 bislang noch offen.» (Copyright: Erdgas)

Zürich – Nach einem Jahr mit sehr wenig Merger & Acquisition-Aktivitäten in der Energiebranche stehen die Zeichen für 2014 klar auf einem internationalen Aufwärtstrend. Afrika südlich der Sahara, Vietnam, die Mongolei und Mexiko werden im 2014 Investoren anziehen. Die Schweizer Energiewirtschaft steht dagegen vor einem unsicheren Jahr, in dem viele Weichenstellungen anstehen. Das zeigt die diesjährige Studie «Power & Renewables Deals: 2014 outlook and 2013 review» des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens PwC.

Nach einem Jahr der grossen Unsicherheit im Energiesektor zeigt sich für 2014 mehr Zuversicht. Die möglichen Renditen ziehen eine grosse Bandbreite von Käufern an. Die Suche der Investoren nach Rendite ist und bleibt in dieser Branche der Haupttreiber für Abschlüsse. Allerdings wird es schwieriger, Anlagen mit der richtigen Rendite zu finden. Bisher lag der Fokus hauptsächlich auf Netzen und Erneuerbaren Energien. Neu werden die Anleger wieder mutiger und fassen auch thermische Anlagen ins Auge.

Mehr Investitionen in Wachstumsmärkte
Die Investitionsaktivitäten verlagern sich weg von den bereits entwickelten Märkten hin in die schneller wachsenden neuen Märkte. Global werden Afrika südlich der Sahara, Vietnam, die Mongolei und Mexiko 2014 Investoren anziehen. «West- und Südeuropa sind momentan für Investoren nur noch wenig attraktiv», sagt Marc Schmidli, Partner und Branchenleiter Energie und Versorgung bei PwC Schweiz. «Die neuen Zielmärkte liegen in Osteuropa. Vor allem bei Wind und Solar bietet Osteuropa wesentlich mehr Potenzial.

Anhaltender Aufwärtstrend bei Renewables Deals
Der Wachstumstrend bei den Erneuerbaren Energien wird auch 2014 anhalten. Viele Regierungen Europas klären die regulatorischen Unsicherheiten, welche die letzten Jahre geprägt hatten. «In der Schweiz ist die Ausgestaltung der Energiestrategie 2050 noch weitgehend offen, das regulatorische Regime ist noch in Ausarbeitung», sagt Marc Schmidli. «Für Schweizer Inverstoren birgt das Unsicherheiten.»

Offene Rolle von Erdgas
Die Rolle von Erdgas für die Stromgewinnung ist unsicher, bietet jedoch Geschäftsmöglichkeiten. In Europa wurden mehr Gaskraftwerke in den Ruhestand geschickt, es kam nur zu vereinzelten Transaktionen. Die meisten Eigentümer haben sich über die Durststrecke der vergangenen Jahre möglichst ruhig verhalten, einige mit Hilfe von Refinanzierungen. «Langfristig gesehen könnte sich Erdgas wieder zu einem attraktiven Marktsegment entwickeln», sagt Marc Schmidli. «Welche Rolle Erdgas in der Schweiz spielen wird, ist im Rahmen der Energiestrategie 2050 bislang noch offen.» (PwC/mc/ps)

 

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