Fünfzigjährige Agave blüht erstmals in Basel

Agave

(Foto: Botanischer Garten Universität Basel)

Basel – Im Botanischen Garten der Universität Basel beginnt in den nächsten Tagen eine acht Meter hohe Agave zu blühen. Die Pflanze, die nördlich der Alpen nur äusserst selten in Blüte steht, wurde während der letzten zehn Jahre im Winter vor dem Frost geschützt. Die Blühphase kann nun via Webcam verfolgt werden.

Nach rund fünfzig Jahren Pflege blüht die Agave americana erstmals im Botanischen Garten der Universität Basel. Die Pflanze wuchs zunächst im Gewächshaus auf, bis der Platz dort nicht mehr ausreichte. Seit 2003 atmet die Agave nun Frischluft vor dem Tropenhaus. Während der kalten Jahreszeit musste die nicht winterharte Pflanze mit einer beheizbaren Hülle geschützt werden.

Acht Meter hoher Blütenstand
Dieser Aufwand hat sich nun für den Botanischen Garten der Universität Basel gelohnt: Die Rosette hat dieses Jahr die kritische Grösse erreicht und einen acht Meter hohen Blütenstand getrieben. In den nächsten Tagen werden sich die gelbgrünen, nektarreichen Blüten zu öffnen beginnen und über längere Zeit hinweg blühen. Das Ausreifen der Fruchtkapseln wird sich bis in den Spätherbst erstrecken. Eine blühende Pflanze bildet etwa 25‘000 Samen, die später abfallen oder vom Wind ausgestreut werden. Danach stirbt die Hauptrosette ab; die Tochterrosetten überleben jedoch.

Seltenheit nördlich der Alpen
Eine nördlich der Alpen blühende Agave americana ist äusserst selten, und bis anhin sind nur zwei Exemplare davon bekannt. In London hat 2010 ein Gewächshausexemplar geblüht, und im Hofgarten von Ansbach blüht dieses Jahr eine Kübelpflanze, die in der Orangerie überwintert wird. Ein ausgepflanztes, blühendes Exemplar nördlich der Alpen ist den Verantwortlichen des Botanischen Gartens der Universität Basel bisher nicht bekannt.

Die Agave americana ist eine der grössten unter den rund 200 Agaven-Arten. Sie stammt aus Mexiko und ist inzwischen auch im Mittelmeerraum eingebürgert. In unseren Breiten wird die Pflanze vor allem als Gewächshaus- und Topfpflanze kultiviert. Die imposanten Pflanzen sind bezüglich Wasser und Boden ziemlich anspruchslos. (Universtität Basel/mc/pg)

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