Graphen-Ölbindemittel «Grafysorber» vorgestellt

Versuchsanordnung mit kontaminiertem Wasser (oben) und Grafysorber-Filter (Bildmitte). (Foto: YouTube / Directa Plus)

Como – Das in Lomazzo bei Como beheimatete Start-up Directa Plus hat mit dem aus Graphen hergestellten «Grafysorber» ein innovatives Produkt zur Sanierung von Kleingewässern auf den Markt gebracht. Damit lassen sich durch ausgelaufenes Öl verursachte Umweltschäden schnell und dauerhaft beseitigen.

Weiternutzung im Strassenbau
Seinen Ursprung hat Grafysorber in den Laboratorien im Technologiezentrum ComoNext, wo die gute Bindefähigkeit des Materials nachgewiesen werden konnte. «Ein Gramm ist ausreichend, um 80 Gramm Öl zu absorbieren», erklärt Directa-Plus-Chef Giulio Cesareo. Es handle sich um ein festes und nicht brennbares Material aus Kohlenstoff, das wasserunlöslich sei und nach dem Gebrauch weiterhin an der Oberfläche verbleibe.

Ein zusätzlicher Vorteil besteht laut Cesareo darin, dass Grafysorber recycelbar ist und nach entsprechender Aufbereitung im Strassenbau weiterverwendet kann. Genutzt werden dabei vor allem die mechanischen und thermischen Eigenschaften. Experimentiert wurde in einem kleinen See nahe einer stillgelegten Fabrik in Rumänien.

Für kleine Wasserflächen geeignet
«Grafysorber ist fünf Mal wirksamer als die herkömmlichen Absorptionsmittel und besonders zur Behandlung kleiner Flächen geeignet», so der 59-jährige Gründer. Das Projekt ist Teil des von der Europäischen Union kofinanzierten zweijährigen Forschungsprogramms Genius, das eine Ausgabensumme von insgesamt 860.000 Euro vorsieht.

Als nächste Bewährungsprobe auf dem Programm steht ein Einsatz auf dem Comer See zur Beseitigung von durch Motorboote verursachte Ölflecken. Zudem werden Verhandlungen mit mehreren italienischen Hafenbehörden und Betreibern von Abwasseraufbereitungsanlagen im Mezzogiorno geführt. Directa Plus ist als wichtigster Graphen-Hersteller in Europa und weltweit viertgrösster Anbieter bekannt. (pte/mc/ps)

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Original-Beitrag bei pressetext

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