Pensionskassen suchen nach stabilen, planbaren Erträgen – doch klassische Anlageklassen bringen kaum noch Rendite. Hypotheken bieten hier eine interessante Alternative mit attraktiver Verzinsung und geringer Volatilität. Trotzdem bleibt ihr Anteil in den Portfolios verschwindend klein. Warum das so ist und wie moderne Hypothekensoftware den Zugang erleichtert.
Von Patrick Inderkum, CEO Finnofleet
Pensionskassen stehen unter Druck. Die Verpflichtungen wachsen, die Lebenserwartung steigt, die Märkte bleiben schwankungsanfällig. Gleichzeitig ist das Zinsniveau tief, auch wenn es zwischenzeitlich wieder leicht angezogen hat. Viele traditionelle Anlageformen bieten kaum noch planbare Erträge. Die Folge: Vorsorgeeinrichtungen müssen kreativer werden, ohne die Sicherheit aus den Augen zu verlieren.
Wohnbauhypotheken rücken wieder in den Fokus
In diesem Umfeld erleben Wohnbauhypotheken ein Comeback. Sie vereinen stabile Erträge mit geringer Volatilität und bieten ein attraktives Risiko-Rendite-Verhältnis, das sich im aktuellen Marktumfeld durchaus sehen lassen kann. Wer heute in der Schweiz eine fünfjährige Festhypothek vergibt, erzielt im Schnitt rund 1,25 Prozent Zins pro Jahr (Quelle: moneyland.ch). Im Vergleich dazu rentieren Bundesobligationen mit gleicher Laufzeit aktuell mit etwa 0,14 Prozent (Quelle: WorldGovernmentBonds). Das ergibt einen Renditevorsprung von über 1 Prozentpunkt bei einem Risiko, das durch Grundpfandsicherung und solide Bonitätsprüfung gut abgesichert ist.
Ein weiterer Vorteil: Hypotheken korrelieren nur begrenzt mit anderen Anlageklassen und wirken dadurch stabilisierend im Portfolio, insbesondere in volatilen Marktphasen.
Trotz Potenzial: Hypothekenanteil bleibt marginal
Laut der Swisscanto Pensionskassenstudie 2025 liegt der durchschnittliche Anteil von Hypothekenanlagen bei Schweizer Pensionskassen bei lediglich 2,2 Prozent. Auch die aktuelle Studie des VZ VermögensZentrums bestätigt: Der Anteil bleibt tief, obwohl regulatorisch bis zu 50 Prozent möglich wären, je nach Struktur und Anlagereglement. Der Spielraum ist also enorm, gerade für Einrichtungen mit einem langfristigen Anlagehorizont und dem Bedürfnis nach stetigen, gut planbaren Erträgen.
Woran liegt es, dass trotzdem kaum investiert wird?
Der Aufbau eines eigenen Hypothekenportfolios ist aufwändig. Viele Pensionskassen schrecken vor der administrativen Komplexität zurück. Kreditprüfung, Dossierführung, Risikomanagement, Reporting und regulatorische Anforderungen verlangen nicht nur Know-how, sondern auch Zeit und Personal. Besonders kleinere und mittlere Einrichtungen verfügen oft nicht über die nötigen Ressourcen, um ein solches Portfolio professionell zu steuern. Hinzu kommt: Die Prozesse sind vielerorts noch papierbasiert oder durch Medienbrüche geprägt. Das erhöht nicht nur den Aufwand, sondern auch das Fehlerrisiko. Skalierbarkeit? Kaum gegeben. So bleibt der Einstieg oft eine einmalige Aktion, statt Teil einer langfristigen Strategie.
Digitale Lösungen senken die Einstiegshürde
Eine moderne Hypothekenverwaltungssoftware vereinfacht Prozesse, automatisiert die Prüfung, führt durch eine hohe Datenintegration die Daten für eine ganzheitliche Kreditprüfung zusammen und schafft die Grundlage für ein effizientes Portfoliomanagement. Das ermöglicht es, Hypotheken auch mit schlanken internen Teams effizient und rechtskonform zu managen.
Ein digitaler Ansatz reduziert nicht nur manuelle Aufwände, sondern schafft auch die nötige Transparenz. Kreditentscheide basieren auf konsolidierten Daten, Reports können auf Knopfdruck erstellt werden und Risikoprofile lassen sich systematisch überwachen. Dadurch lassen sich Risiken frühzeitig erkennen und aktiv steuern. Gerade in einem Umfeld mit sinkenden Margen wird das zum Wettbewerbsvorteil.
Nachhaltigkeit inklusive
Hypotheken punkten nicht nur ökonomisch. Sie bringen auch ESG-relevante Vorteile mit sich. Investitionen in Wohnraum fördern die Realwirtschaft, schaffen sozialen Nutzen und sind oft mit tieferen CO₂-Emissionen verbunden als andere Anlageformen im Immobilienbereich.
Mit digitalen Lösungen lassen sich ESG-Kriterien zudem aktiv einbinden: Energieeffizienz, Bauweise oder Standortdaten können systematisch bewertet und im Reporting berücksichtigt werden. So wird Nachhaltigkeit messbar und zu einem echten Steuerungsinstrument.
Strategischer Zugang statt Einzelfalllösung
Hypotheken sollten nicht als gelegentliche Opportunität betrachtet werden, sondern als integraler Bestandteil der Anlagestrategie. Der langfristige Anlagehorizont der zweiten Säule passt ideal zum Charakter dieser Finanzierungsform. Wer heute die digitale Grundlage legt, profitiert nicht nur operativ, sondern schafft sich einen dauerhaften Zugang zu dieser Anlageklasse.
Denn in einem Umfeld mit wachsendem regulatorischem Druck und sinkenden Margen entscheidet die Effizienz. Digitalisierung ist dabei nicht nur ein Kostenfaktor, sondern ein strategischer Hebel – auch für kleinere Pensionskassen, die neue Wege gehen wollen.
Der richtige Moment ist jetzt
Die Voraussetzungen sind gegeben. Die Technologien sind ausgereift, die regulatorischen Rahmenbedingungen klar. Was es braucht, ist der Wille zur Umsetzung. Pensionskassen, die den Schritt gehen, sichern sich nicht nur einen Ertragsvorteil, sondern auch mehr Handlungsfreiheit und strategische Flexibilität.
FINNOFLEET liefert die technologische Grundlage mit einer Hypothekensoftware, die Hypothekenprozesse verschlankt, automatisiert und skalierbar macht.