Jeremy Rifkin fordert neues Energie-Regime

Der US-Ökonom Jeremy Rifkin während seiner Keynote am 6. Luxembourg Financial Forum 2011 (gaf).

Jeremy Rifkin begann seine Keynote am diesjährigen Luxembourg Financial Forum vom 26. Mai mit dem Versuch, die Verantwortung für die Finanzkrise teilweise den Erdöl produzierenden Ländern zuzuschieben und den Banken Décharge zu erteilen. “Als der Erdölpreis im Juli 2008 150 Dollar pro Fass erreichte, war der Zenit der Globalisierung (peak globalization) erreicht. Die anschliessende Finanzkrise war nur eine Folge der Rohstoffpreis-Rally. Der Motor der Weltwirtschaft hörte auf zu laufen,“ behauptete der US-Ökonom und Soziologe Rifkin.

In seiner sehr amerikanischen Rede forderte Rifkin eine Wende in der Energiepolitik, um die “kreditbasierte Wirtschaft, die Angebot und Nachfrage in immer neue Sphären hievt, zu beenden.”

Energierevolution durch “Power to the People”
Ziel der Weltwirtschaft müsse es sein, die erneuerbaren Energien Sonne, Wind und Wasser einzufangen, und dezental zu verteilen. “In der EU gibt es 191 Millionen Gebäude, die alle in kleine Energiekraftwerke umgewandelt werden und eine Job-Lawine lostreten können.” Vom Internet könne die Energiewirtschaft Vernetzung lernen. “Wir brauchen ein World Wide Web für Elektrizität, in dem jeder Energie von seinem Eigentumshaus oder Firmengebäude verkaufen und im Gegenzug bei Bedarf konsumieren kann” forderte Rifkin.

Die Software, die es erlaube, Millionen von Laptops zu verbinden, existiere bereits. “Wenn Laptops, die nicht benutzt werden, ihre Energie denen geben, die Strom benötigen, können wir uns von Nuklearenergie und Kohlekraftwerken verabschieden.” Die Energie-Revolution könne nicht vom G8 oder G20 angestossen werden, sondern nur auf globaler Ebene, sie müsse alle Regionen einschliessen, sagte Rifkin.

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