Menschen haben schon vor 9200 Jahren Getreide mit Steinsicheln geerntet

Ausgrabung in der Höhle Toda-1 in Usbekistan: Forschende entdecken Steinwerkzeuge, Holzkohle und Pflanzenreste. (Foto: Xinying Zhou / dpa / SPIEGEL)

Ausgeklügelte Formen der Pflanzennutzung waren offenbar schon früher weiter verbreitet als bisher angenommen. Darauf deuten Werkzeuge und Pflanzenreste hin, die Forscher in Usbekistan entdeckt haben.

Vor gut 10.000 Jahren entstand in Vorderasien mit der Domestizierung von Pflanzen die Landwirtschaft – ein Meilenstein in der Geschichte der Menschheit. Nun deutet eine Studie darauf hin, dass ausgeklügelte Formen der Pflanzennutzung damals schon mindestens in entlegenen Regionen von Zentralasien existierten.

Demnach ernteten Menschen im Süden des heutigen Usbekistan vor 9.200 Jahren mit Steinsicheln wilde Vorläufer von Gerste. Zudem fand das Forschungsteam um Xinying Zhou von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften dort auch den bislang frühesten Nachweis für die Nutzung von Pistazien und Äpfeln, wie es im Fachjournal «Proceedings» der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften («PNAS») berichtet.

Verkohlte Samen aus der Höhle Toda-1: Die Ernte von Wildgetreide war wohl viel weiter verbreitet als bisher vermutet. (Foto: Xinying Zhou / dpa / SPIEGEL)

Generell lassen sich die Ursprünge vieler Nutzpflanzen wie Weizen, Gerste und Hülsenfrüchte auf den sogenannten Fruchtbaren Halbmond zurückführen. Das Gebiet reicht vom heutigen Israel und Libanon über Jordanien bis in die Türkei, nach Syrien und Irak.

Nun zeigen die Ausgrabungen aus der Toda-Höhle im Tal von Surkhandarya in Usbekistan, dass die Ernte von Wildgetreide viel weiter verbreitet war als vermutet. Denn dort – Tausende Kilometer nordöstlich des Fruchtbaren Halbmonds etwa auf der Breite von Athen gelegen – fand das Team Steinwerkzeuge, Holzkohle und Pflanzenreste.

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