Mit VR lässt sich die Umwelt besser schützen

VR-Nutzerin und das, was sie per Datenbrille sieht. (Foto: Jeremy Bailenson, stanford.edu)

Stanford – Virtuelle Realität (VR) und Datenbrillen lassen Menschen direkt die Folgen des Klimawandels in stark davon betroffenen Regionen der Erde miterleben. Laut Forschern der Stanford University werden weit erntfernte Schicksale erlebbar, wodurch sich die Bindung zu diesen Orten verstärkt und das Bewusstsein für die Thematik erhöht.

Überbrückung von Gräben
Den Expertern nach verringen VR-Erlebnisse die Gleichgültigkeit der Menschen gegenüber den durch den Klimawandel verursachten Schäden in weit entfernten Orten im Vergleich zum Betrachten statischer Bilder deutlich. So liessen sich parteipolitische Gräben in dieser Frage überbrücken und Menschen zu konstruktiven Massnahmen inspirieren, beispielsweise zur Unterstützung umweltfreundlicher Organisationen und politischer Massnahmen, heisst es.

«Virtuelle Realität kann weit entfernte Klimaauswirkungen unmittelbar und persönlich relevant erscheinen lassen. VR hilft den Menschen, eine emotionale Bindung zu weit entfernten Orten aufzubauen, fördert konstruktive Emotionen, die zum Engagement motivieren, anstatt lähmende Angst zu schüren», sagt Doktorandin Monique Santoso.

VR-Tests mit 163 Studenten
Gemeinsam mit Jeremy Bailenson hat Santoso mit 163 Stanford-Studenten experimentiert, die sie nach dem Zufallsprinzip auswählten. Virtuell präsentierten die Forscher ihnen neun von Umweltschäden betroffene Orte und Regionen, darunter New York City, Des Moines, Miami und die North Shore in Massachusetts, also die Atlantikküste zwischen Boston und New Hampshire. Im Vergleich dazu sahen die Teilnehmer statische Bilder aus den gleichen Regionen und Orten.

Diejenigen, die weit entfernte Orte virtuell besuchten, zeigten sich erschüttert über die Klimawandel-Folgen. Sie entwickelten zudem stärkere Gefühle der Verbundenheit und Sorge für diese Orte und Regionen. Dabei stellten die Forscher keine Unterschiede zwischen konservativ und liberal eingestellten Teilnehmern fest. Die Reaktion auf statische Bilder war nicht einmal annähernd so heftig. (pted/mc/ps)

Stanford University
Original-Beitrag bei pressetext

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