Rekord: Mehr als 70 Lachse unterwegs zurück in die Schweiz

Lachse

(Foto: WWF – © Michel Roggo / roggo.ch)

Zürich – 2016 scheint erneut ein Rekordjahr für den Lachs im Rhein zu werden. Bis Ende April sind bereits über 70 Lachse auf dem Weg nach Basel beobachtet worden. Auch 2015 galt als Rekordjahr, als es 220 Lachse schafften, sich durch die Passage in Iffezheim im Elsass auf den Weg nach Basel zu machen. Bis 2020 müssen die letzten Hindernisse auf dem Weg in die Schweiz beseitigt sein.

Die Rückkehr der Lachse in die Schweiz, um in den Geburtsgewässern zu laichen, nimmt weiter zu. Es werden jedes Jahr mehr Tiere, die auf die «Homing» genannte Wanderung in die Schweiz aufbrechen. Bis jetzt versperren den Fischen allerdings immer noch unüberwindbare Hindernisse den Weg. Ab 2020 könnte sich der Lachs seine alten Laichgewässer allerdings wieder zurückerobern. Bis dann müssen die letzten fünf Kraftwerke der «Electricité de France» (EDF) auf der Rheinstrecke zwischen Strassburg und Basel für Fische passierbar sein. Erste Erfolge geben Grund zur Hoffnung: Der Fischpass in Strassburg wurde letzten Herbst in Betrieb genommen, derjenige am Kraftwerk Gerstheim soll nächstes Jahr folgen. Nun fehlen noch die Kraftwerke Rhinau, Marckolsheim und Vogelgrün im Elsass. Erste Untersuchungen sind im Gange und laut Ruedi Bösiger vom WWF Schweiz ist eine technische Lösung in Griffnähe.

Flussaufwärts ab Basel muss laut den Schweizer Bundesbehörden bis 2020 auch das Kraftwerk Birsfelden über eine Fischtreppe verfügen. Der Rückkehr des atlantischen Lachses über den Rhein, in die Aare und weiter in die Limmat und die Reuss stünde dann nichts mehr im Weg.

Wichtig für alle Wanderfische
Von den internationalen Vernetzungsmassnahmen am Rhein profitiert nicht nur der Lachs. In der Kontrollstation in Iffezheim wurden letztes Jahr auch rund 2000 Brachsen, 5200 Barben, 8000 Aale und über 18000 Nasen beobachtet. Insbesondere die hohe Zahl der Nasen ist eindrücklich und macht Hoffnung: Die in der Schweiz verbleibenden Restbestände dieser gefährdeten Fischart sind äusserst bedroht und eine Zuwanderung wäre daher höchst willkommen.

Für das Comeback des Lachses in der Schweiz sind die Betreiber der Wasserkraftwerke am Rhein gefordert, damit die verbleibenden Hindernisse für Wanderfische passierbar werden.

Unterwasserwelt auf Gemäuer Basels
Anlässlich des morgigen Internationalen Tags der Fischwanderung wird der WWF heute eine Unterwasserwelt auf die Gemäuer Basels projizieren. Heute Abend schon werden imaginäre Lachse durch Basel schwimmen. Mit mobilen, animierten Projektionen auf Brücken, Ufermauern und Fassaden dem Rhein entlang soll Basel auf das bevorstehende Comeback des Lachses eingestimmt werden. Passanten können ihre eigenen Lachse zeichnen und virtuell auf den Fassaden schwimmen lassen. So entsteht ein farbiges Gemälde der imaginären Rhein-Unterwasserwelt, das zeigen soll: Der Lachs ist willkommen!

Start der Aktion in Basel ist heute um 21 Uhr auf der Ostseite der Mittleren Brücke, mit Velos und einer mobilen Bar, verschiedene Stationen auf und rund um die Brücke; Ende ca. 23:30 Uhr.

Am Internationalen Tag der Fischwanderung wird weltweit auf die Unterbrechungen der Fliessgewässer und die damit verhinderten Migrationsmöglichkeiten der Wanderfische hingewiesen. (WWF/mc/ps)

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