Ziehen manche Menschen Mücken magisch an?

Mit dem Sommer kommen die Mücken. Doch an manchen Menschen scheinen sie besonders grossen Geschmack zu finden. Kann das sein? Eine Spurensuche.

Klein, aber oho! Moskitos gehören zu den gefährlichsten Tieren der Erde. Vielleicht sind sie sogar die gefährlichsten: Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jedes Jahr Millionen Menschen nach Stichen. Dabei können die Insekten selbst noch nicht mal etwas dafür. Gefährlich sind sie nur, wenn sie sich beim Blutsaugen für den Menschen gefährliche Krankheitserreger eingefangen haben und diese weitergeben.

Das ist nicht nur in den Tropen möglich: Bis Ende des 19. Jahrhunderts war auch Deutschland Malariagebiet. «Nicht nur die tropischen Anopheles-Mücken können die Parasiten weitergeben, sondern auch heimische Arten», sagt Friedrich Frischknecht, Infektions- und Malaria-Forscher von der Uniklinik Heidelberg. Allerdings seien die Malaria-Parasiten mit der Trockenlegung von Sümpfen und dem Bau dichter Häuser in Europa ausgerottet worden.

Dafür kommt hierzulande inzwischen die Asiatische Tigermücke vor, sie kann in den Tropen Krankheitserreger wie das Gelbfieber- und Denguevirus übertragen. Erst mal ist sie aber nicht gefährlicher als heimische Arten. «Mücken sind zwar lästig, aber keine Gefahr für den Menschen», sagt Doreen Werner, Mückenexpertin beim Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung – vorausgesetzt in der Umwelt gibt es keine Krankheitserreger, die sie übertragen könnten.

Moskitos mögen’s heiss und dreckig
Probleme machen ohnehin nur die Weibchen. Für die Entwicklung ihrer Eier sind sie auf eine Blutmahlzeit angewiesen und suchen diese je nach Art bei Menschen und Tieren. Dabei helfen ihnen extrem feine Sinne: Im Laufe der Evolution haben sich Mückenspezies durchgesetzt, die Kohlendioxid wahrnehmen können. Das erwies sich als nützlich, denn alle lebendigen Wirbeltiere atmen CO2 aus.

Mücken finden CO2 derartig verlockend, dass Wissenschaftler das Gas nutzen, um sie in Fallen zu locken und so den Bestand in einer Region zu ermitteln. «Kohlendioxid ist mit Abstand der wichtigste Lockstoff», sagt Werner. Das sei auch der Grund, warum Duftkerzen und Duschen kaum helfen, um sich die Plagegeister vom Hals zu halten. Gerüche könnten die Tiere nur kurzzeitig ablenken. «Weil wir CO2 ausstossen, solange wir leben, werden wir Mücken immer anziehen.»

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