Neunte Schweizer Banknoten-Serie mit 100er-Note nun vollständig

(Foto: SNB)

Zürich – Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat die Ausgabe der neuen und neunten Banknotenserie mit der Vorstellung der 100-Franken-Note abgeschlossen. Der neue Geldschein ist wie der Vorgänger blau, allerdings merklich kleiner und kürzer. Hauptthema der Note ist die humanitäre Seite der Schweiz, die gestalterisch durch das Wasser repräsentiert wird.

Auch bei der am Dienstag in Bern vorgestellten 100er-Note sind wie bei den bisherigen neuen Banknoten Hand und Globus prägende gestalterische Elemente. Auf dem 100er-Schein sind auf der Vorderseite Wasser schöpfende Hände abgebildet, auf der Rückseite eine Suone, also eine für das Wallis typische Wasserleitung.

Note mit höchster Auflage
Die 100er-Banknote ist die Note mit der höchsten Auflage. 2018 befanden sich laut Angaben der SNB hiervon rund 133,9 Millionen Stück im Umlauf, das entspricht 17 Prozent des Wertes aller in Umlauf befindlichen Noten. Den höchsten Wert-Anteil erreichen jedoch mit rund 61 Prozent oder 48 Milliarden Franken die 1000er-Noten. Der hohe Anteil der grossen Noten zeigt auch, dass sie in erheblichem Umfang als Wertaufbewahrungsmittel verwendet werden.

Die sechste und damit letzte Banknote der neuen Serie kommt am 12. September in Umlauf. Zuerst ist sie bei der SNB verfügbar, danach wird sie dann sukzessive an die Banken ausgeliefert. Das Rückrufdatum für die Noten der alten achten Serie soll im Verlauf des Jahres 2020 angekündigt werden. Ab diesem Datum verlieren sie ihren Status als gesetzliches Zahlungsmittel und können danach nur noch bei der Nationalbank oder ihren Agenturen umgetauscht werden.

Bargeldversorgung als zentrales Mandat der SNB
Bei der Vorstellung der Note betonte SNB-Präsident Thomas Jordan die weiter wichtige Rolle des Bargeldes im Zahlungsverkehr. «Bargeld und damit unsere neue Notenserie wird trotz der Veränderungen gute Zukunftsaussichten haben», sagte er. «Es wird auf lange Zeit das Bedürfnis bestehen, Bargeld zu benutzen.» Die Verwendung und der Umlauf von Bargeld steige seit Jahren. «Mit der Ausgabe von modernen fälschungssicheren Banknoten erfüllen wir eine zentrale Aufgabe der Notenbank», sagte Jordan weiter.

Der Kurs der SNB unterscheidet sich damit dezidiert von dem anderer Länder. So hat sich etwa die schwedische Notenbank zum Ziel gesetzt, bis 2023 das erste bargeldlose Land der Welt zu werden. Trotz des auch hierzulande steigenden Anteils des bargeldloses Zahlens halten die Schweizerinnen und Schweizer am physischen Geld fest. Der theoretische Bargeldbestand pro Einwohner liegt bei 8’550 Franken. Im Euro-Raum liegt dieser Wert bei nur 2’570 Franken.

«Die vielseitige Schweiz»
Der Startschuss für die neue Serie war bereits 2005 mit einem Ideenwettbewerb zur Gestaltung erfolgt. Anfang 2007 beauftragte die SNB die Grafikerin Manuela Pfrunder mit der Ausarbeitung des Designs. Die Gestaltung der Scheine folgte dem Motto «Die vielseitige Schweiz». Dabei sollten nicht wie bei der alten Serie einzelne Personen, Erfindungen oder Leistungen ins Zentrum stellen, sondern ein Thema in seiner Gesamtheit dargestellt werden.

Alle Noten der neuen Serie verfügen über insgesamt 15 Sicherheitsmerkmale, um die Fälschungssicherheit zu erhöhen. Dabei seien die Grenzen des technologisch Machbaren ausgereizt worden. Nach Ansicht der SNB sind die neuen Noten die sichersten Geldscheine der Welt.

Die neuen Banknoten sind nicht einfach aus Papier, sondern aus einem dreischichtigen Banknotensubstrat. Aufgebaut wie ein Sandwich werden zwei Baumwoll-Papierschichten von einer Kunststofffolie in der Mitte verstärkt. Damit sollen die Stabilität und die Haltbarkeit der Banknote verbessert werden.

Langwieriges Projekt
Nach Verzögerungen im Produktionsprozess und finanziellen Problemen eines Lieferanten verschob sich die Lancierung der neuen Serie mehrmals. Statt wie ursprünglich geplant 2010 wurde als erster neuer Schein die 50er-Note erst im April 2016 vorgestellt. Es folgten die 20er- 10er- 200er- und 1’000er-Noten in Abständen von einem Jahr bis sechs Monaten.

Den Druck der neuen Serie verantwortet die Sicherheitssparte von Orell Füssli. Insbesondere die Materialauswahl mit dem speziell für die neue Serie entwickelten Banknotensubstrat «Durasafe» war aber auch einer der Gründe für die technischen Verzögerungen beim Start der Serie.

Zudem erwies sich die Abhängigkeit von dem einzigen Hersteller des Materials als problematisch. Im Dezember 2017 musste die SNB 90 Prozent am Durasafe-Hersteller Landquart übernehmen, um eine drohende Liquidation abzuwenden. Die restlichen 10 Prozent wurden von Orell Füssli übernommen. Weitere Zulieferer waren die Firmen Sicpa und Kurz. (awp/mc/pg)

SNB

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