SNB unterstützt Massnahmen für höheres UBS-Eigenkapital

UBS

UBS-Hauptsitz in Zürich. (Foto: Unsplash)

Zürich – Die Schweizerische Nationalbank (SNB) unterstützt die Massnahmen des Bundesrats zur stärkeren Unterlegung der ausländischen Beteiligungen bei der UBS. Das Verlustpotenzial für die Grossbank unter den diversen Stressszenarien bleibe substanziell, schreibt sie in ihrem Bericht zur Finanzstabilität 2025.

Die Grossbank UBS erfülle die per 2030 umgesetzten «Too-big-to-fail»-Kapitalanforderungen bereits jetzt, schreibt die SNB in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Bericht. Allerdings überschätze die derzeitige Regulierung die tatsächliche Widerstandsfähigkeit der Stammhäuser, dies wegen der nur teilweisen Unterlegung der Auslandstöchter: Es sei wichtig, diese Schwäche anzugehen.

Substanzielle Gewinne ab 2026
Die UBS habe im vergangenen Jahr ihre Profitabilität dank höheren Erträgen in allen Divisionen verbessern können, schreibt die SNB weiter. Dies gelte ohne den «negativen Goodwill» aus der CS-Übernahme. Gleichzeitig werde die Profitabilität der Bank weiterhin durch die Integration der Credit Suisse belastet.

Mit Abschluss der Restrukturierungen per Ende 2026 erwarte die UBS substanzielle Gewinne. Sie werde damit die «erste Verteidigungslinie» verstärken können, also Verluste im Fall eines potenziellen Stressereignisses absorbieren können.

Postfinance schwächer kapitalisiert
Bei den drei systemrelevanten Inlandsbanken ZKB, Raiffeisen und Postfinance habe sich die Profitabiltät im vergangenen Jahr verringert. Treiber war dabei der Rückgang im Zinsengeschäft, allerdings habe die Postfinance gleichzeitig auch höhere Kreditverluste bezüglich Krediten und Anleihen in ihrem Investitionsportfolio vermeldet.

Für die drei Banken präsentiere sich die Kapitalsituation derzeit unterschiedlich, heisst es weiter. So lägen die sowohl die risikogewichteten Kapitalquoten wie die ungewichtete Leverage Ratio für Raiffeisen und ZKB per Ende 2024 deutlich über den regulatorischen Erfordernissen. Die Postfinance übertreffe die Anforderungen bei der risikogewichten Quote klar, bei der Leverage Ratio liege sie aber nur minim darüber.

SNB stellt Inlandbanken gutes Zeugnis aus
Die meisten inlandsorientierten Banken der Schweiz würden auch in schwierigen Zeiten nicht in Schieflage geraten. Die SNB stellt ihnen im Finanzstabilitätsbericht 2025 insgesamt ein gutes Zeugnis aus.

Die Rentabilität der Institute sei 2024 zwar wegen des schlechteren Zinsumfeldes zurückgegangen, hält die SNB in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht fest. Die Eigenkapitalquoten seien jedoch weitgehend stabil geblieben und hätten insgesamt deutlich über den Anforderungen gelegen.

Laut den Stresstests der SNB wären demnach die meisten Institute in der Lage, auch beträchtliche Verluste aufzufangen. Solche drohten insbesondere in einem Szenario mit stark steigenden Zinsen und gleichzeitigem Preiszerfall an den Immobilienmärkten. «Die meisten dieser Banken wären in der Lage, diese Verluste auch ohne Gegenmassnahmen, wie etwa eine verringerte Kreditvergabe oder einen Aufbau von Kapital, zu absorbieren», so die SNB.

Als Risiko erwähnt die SNB die Folgen der tiefen Zinsen. Diese könnten zu einer erhöhten Risikobereitschaft und damit zu einer weiteren Zunahme der Anfälligkeit der Hypotheken- und Wohnimmobilienmärkte beitragen. (awp/mc/ps)

Exit mobile version