Immer mehr Unternehmen ziehen sich aus russischen Projekten zurück

Exxon

(Photo by Raymond Kotewicz on Unsplash)

New York – Weitere westliche Ölkonzerne fahren wegen des Ukrainekriegs ihre Geschäftsbeziehungen mit Russland herunter.

Der US-Ölkonzern ExxonMobil kündigte an, dass er sich schrittweise aus dem Betrieb eines grossen Ölfelds in Russland zurückziehen will. Exxon Mobil betreibt im Namen eines Konsortiums, dem der russische Ölkonzern Rosneft, ein indisches sowie ein japanisches Unternehmen angehören, seit 1995 das Sachalin-1-Ölfeld, das ganz im Osten des Landes liegt. Der US-Konzern besitzt 30 Prozent der Anteile an dem Projekt. Wie ExxonMobil weiter mitteilte, will der Konzern zudem nicht mehr in neue Projekte in Russland zu investieren.

Der italienische Ölkonzern Eni gab bekannt, dass er sich aus der Blue-Stream-Gaspipeline zwischen Russland und der Türkei zurückziehen wird. Eni hält 50 Prozent der Anteile, die andere Hälfte gehört dem russischen Gaskonzern Gazprom.

ExxonMobil und Eni schliessen sich damit der britisch-niederländischen Ölfirma Shell und der britischen BP an, die bereits ihren Rückzug vom russischen Markt angekündigt hatten. Shell will auch seine Beteiligung an der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 beenden. Shell ist eines von fünf Energieunternehmen, das an der umstritten Pipeline zwischen Russland und Deutschland beteiligt ist.

Der französische Energieriese TotalEnergies hatte ebenfalls am Dienstag erklärt, er werde nicht mehr in neue Projekte in Russland investieren. Die Franzosen erklärten jedoch gleichzeitig, dass sie nicht vorhaben, sich aus laufenden Projekten zurückziehen.

OMV gibt Gazprom-Förderprojekt auf und überdenkt Nord Stream 2
Auch der österreichische Energiekonzern OMV hat eine mögliche Beteiligung an einem riesigen Gasfeld der staatlichen russischen Gazprom aufgegeben. Ausserdem überprüft die OMV ihre weitere Teilnahme an der Gazprom-Pipeline Nord Stream 2. Die teilstaatliche OMV hatte jahrelang mit Gazprom über Anteile an Förderblöcken in Westsibirien verhandelt. Laut einer Mitteilung von 2019 war damals ein Kaufpreis von 905 Millionen Euro vorgesehen. (awp/mc/pg)

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