Japans Wirtschaft schrumpft im ersten Quartal etwas weniger als erwartet

Tokio – In Japan ist die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal etwas weniger stark geschrumpft als von Analysten befürchtet. In den ersten drei Monaten des Jahres sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf das Jahr hochgerechnet um 2,2 Prozent gesunken, teilte die Regierung am Montag nach endgültigen Daten mit. Ökonomen hatten im Mittel für die Monate Januar bis März einen etwas stärkeren Rückgang um 2,8 Prozent erwartet.

Bereits im Schlussquartal 2019 war die drittgrösste Volkswirtschaft der Welt annualisiert geschrumpft, allerdings deutlich stärker. Die annualisierten Wachstumsdaten geben an, wie sich die Wirtschaft entwickeln würde, wenn das Tempo ein Jahr lang anhielte. Im Quartalsvergleich meldete die Regierung für das erste Quartal 2020 einen Rückgang um 0,6 Prozent, während Analysten in dieser Betrachtung ein Minus von 0,7 Prozent erwartet hatten.

Rezession begann schon vor Corona
Die Daten zeigen, dass Japan bereits vor dem vorläufigen Höhepunkt der Corona-Krise mit umfassenden Massnahme führender Volkswirtschaften zur Eindämmung der Pandemie in der Rezession steckte. In China, einem wichtigen Handelspartner Japans, hatte die Corona-Krise die Wirtschaft bereits zum Jahreswechsel massiv ausgebremst. Weltweit erreichte die Corona-Krise erst ab Mitte März ihren vorläufigen Höhepunkt.

Die Tatsache, dass Japans Wirtschaft Anfang des Jahres aber nicht mehr so stark geschrumpft war wie Ende 2019, erklärten Experten mit einem Anstieg der Investitionen. Die Unternehmen hätten verstärkt Geld in die Forschung und Entwicklung gesteckt, sagte Masaki Kuwahara, Ökonom beim Finanzdienstleister Nomura Securities. Ausserdem seien vermehrt Investitionen in die Informationstechnologie geflossen. (awp/mc/ps)

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