Europa-Verlauf: Ohne klare Richtung – Megadeal im Ölsektor

Börse Europa

(Adobe Stock)

Paris/London/Zürich – Zum Auftakt der neuen Börsenwoche haben Europas grosse Aktienmärkte keine klare Richtung gefunden. Während die Leitindizes in Zürich , Madrid und Frankfurt am Montagmittag leicht zulegten, gaben die Handelsplätze Paris, Mailand und Stockholm moderat nach. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 verlor zuletzt 0,3 Prozent auf 5.269 Punkte. In London blieb die Börse wegen eines Feiertags geschlossen.

Möglicherweise legen die Investoren nach der jüngsten kräftigen Erholung eine Pause ein. Der EuroStoxx50 hatte sich vom Tief Anfang April bei 4.540 Zählern um mehr als 16 Prozent nach oben gearbeitet und damit die von US-Präsident Donald Trump mit Importzöllen ausgelösten hohen Verluste aufgeholt.

Für Aufsehen sorgte am Montag eine mögliche Megaübernahme im Öl- und Gassektor. Shell prüfe mit Beratern einen Kauf von BP, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Wochenende unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertrauter Personen. BP wird an der Börse mit umgerechnet knapp 66 Milliarden Euro bewertet. Shell ist gut 175 Milliarden Euro schwer.

Zwar wurden beide Aktien in London wegen der dort geschlossenen Börse nicht gehandelt. Auf der Handelsplattform Tradegate aber legten BP-Aktien um knapp drei Prozent zu, während Shell nachgaben. Sowohl in der Produktion als auch bei den Kosten wäre ein Zusammengehen der beiden Branchengrössen von grossem Vorteil, urteilte Jean-Luc Romain vom Investmenthaus CIC Market Solutions. Kostenvorteile könnten im Golf von Mexiko gehoben werden, wo beide Konzerne aktiv seien, so der Analyst.

Der europäische Ölsektor war mit einem Minus von einem halben Prozent grösster Verlierer auf dem Sektortableau. Die Ölpreise gerieten zum Wochenauftakt unter Druck nach der Entscheidung des Förderverbunds Opec+, die Ölproduktion zu beschleunigen.

Im Bankensektor rückte ein milliardenschwerer Deal in den Fokus der Anleger. Die österreichische Grossbank Erste Group steigt für umgerechnet rund 7 Milliarden Euro bei der Polen-Tochter der spanischen Konkurrentin Santander ein. In Wien sprangen Aktien der Erste Group um 8,5 Prozent nach oben, während Santander-Aktien in Madrid auf der Stelle traten. (awp/mc/pg)

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