EU-Schluss: EuroStoxx50 gibt 0,8% auf 3643 Punkte nach

Boerse

Paris – Die Rally des Euro hat den Börsen Europas am Mittwoch zugesetzt. Die Gemeinschaftswährung profitierte von einer ausgeprägten Schwäche des US-Dollar und stieg auf den höchsten Stand seit drei Jahren. Zuletzt notierte sie knapp unter 1,24 Dollar. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,79 Prozent tiefer mit 3643,22 Punkten. Der Stoxx-50-Index gab am Ende um fast ein halbes Prozent nach, nachdem er zuvor noch auf den höchsten Stand seit Ende 2015 geklettert war.

Der französische CAC 40 fiel um 0,72 Prozent auf 5495,16 Punkte. Auch das britische Pfund legte zum US-Dollar deutlich zu, was den britischen Aktienmarkt belastet: Der FTSE 100 gab um 1,14 Prozent auf 7643,43 Punkte nach.

Gespannt warten die Anleger nun auf die geldpolitische Sitzung der Europäischen Zentralbank. Auch Spekulationen, dass die Währungshüter am Donnerstag Hinweise auf eine schnellere Abkehr von ihrer extrem lockeren Geldpolitik geben könnten, dämpften die Stimmung der Investoren. Die ultra-lockere Geldpolitik der Notenbanken gilt als ein wesentlicher Treiber der jahrelangen Kursrally.

Im Branchentableau schafften es lediglich die Indizes der Finanzunternehmen, Rohstoffkonzerne und Versicherer in die Gewinnzone. Der grösste Teil der Sektorindizes gab nach. Am deutlichsten nach unten ging es für Technologie-Werte. Ihr Index fiel um 1,66 Prozent.

Auf ihm lasteten ein verhaltener Ausblick des US-Chipkonzerns Texas Instruments . In Paris fielen die Aktien des Chipherstellers STMicroelectronics um mehr als 6 Prozent. Für trübe Stimmung in der Tech-Branche sorgte auch die weiter schwelende Sorge über eine mögliche Nachfrageschwäche beim iPhone X, die viele Apple-Zulieferer belastete.

Die Aktien des Versorgers Suez brachen nach einer Gewinnwarnung um 16,77 Prozent ein. Aktien des Grossaktionärs Engie und des Konkurrenten Veolia Environnement fielen im Schlepptau um 1,63 beziehungsweise 3,84 Prozent.

Noch grösser als bei Engie waren im Eurostoxx aber die Kursverluste bei Ahold Delhaize mit rund 3 Prozent. Der zuletzt stark gestiegene Euro hatte den belgisch-niederländischen Supermarktkonzern im bedeutenden US-Geschäft voll erwischt. Wegen des höheren Eurokurses war von den US-Erlösen nach der Umrechnung weniger in der Gewinn- und Verlustrechnung angekommen.

Grund zur Freude hatten hingegen die Aktionäre des schweizerischen Pharmakonzerns Novartis . Die Papiere stiegen nach guten Jahreszahlen um mehr als zweieinhalb Prozent. Der zum Monatswechsel scheidende Konzernchef Joseph Jimenez überzeugte die Anleger ausserdem mit seinen Aussagen zum neuen Geschäftsjahr. (awp/mc/pg)

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