EU-Schluss: ESTX50 gibt 0,5% auf 3’015 Punkte nach

Boerse

London – Vor einem mit hoher Unsicherheit behafteten Wochenende haben die wichtigsten europäischen Aktienmärkte am Freitag schwächer geschlossen. Die stabil tendierende Wall Street sorgte aber infolge robuster US-Arbeitsmarktdaten immerhin dafür, dass der EuroStoxx 50 frühe Verluste von bis zu 1,5 Prozent deutlich reduzieren konnte. Der Leitindex der Eurozone schloss 0,52 Prozent tiefer bei 3015,13 Punkten und verteidigte so die 3000-Punkte-Marke. Auf Wochensicht hat er aber etwas mehr als 1 Prozent verloren.

Die Anleger zeigten sich vor dem am Sonntag anstehenden Verfassungsreferendum in Italien und der Bundespräsidentenwahl in Österreich zögerlich. Beide Abstimmungen könnten Experten zufolge richtungweisend für die Europäische Union sein, weil sie die Position der EU-Gegner weiter stärken könnten.

Auch die bedeutenden regionalen Indizes zeigten sich am Freitag davon beeindruckt: Der französische Leitindex Cac 40 gab um 0,70 Prozent auf 4528,82 Punkte nach. In London verlor der FTSE 100 0,33 Prozent auf 6730,72 Punkte. Der FTSE MIB in Italien schloss unterdessen mit einem nur hauchdünnen Abschlag.

In der Branchenwertung waren vor allem die defensiven Aktien aus den Immobilien-, Lebensmittel- und Versorgersektoren gefragt. Am Markt gelten diese als vergleichsweise wenig von befürchteten wirtschaftlichen Schwankungen abhängig. Aktien des Immobilienunternehmens Unibail-Rodamco  des Brauereikonzerns AB Inbev und des Konsumgüterherstellers Unilever gehörten mit Aufschlägen zwischen 0,6 und 0,9 Prozent zu den grössten Gewinnern im EuroStoxx.

Deutlich nach unten ging es dagegen für Finanztitel, weil bei einem «Nein» in der Bankenbranche neue Verwerfungen befürchtet werden. Der europäische Branchenindex Stoxx 600 Banks verlor etwas mehr als ein Prozent. Titel der niederländischen Bank ING waren mit minus 2,70 Prozent das Schlusslicht im EuroStoxx, dicht gefolgt von BNP Paribas mit minus 2,34 Prozent. Papiere der italienischen Intesa Sanpaolo schlossen mit einem Abschlag von knapp einem halben Prozent.

Verkaufsdruck spürten auch die britischen Minenwerte. BHP Billiton, Antofagasta und Anglo American gehörten im Londoner Leitindex FTSE 100 mit Abgaben von bis zu 3 Prozent zu den grössten Verlierern. Am Markt wurde dies mit Gewinnmitnahmen nach einer zuletzt guten Kursentwicklung begründet. (awp/mc/upd/ps)

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