EU-Schluss: ESTX50 legt 0,3% auf 3’327 Punkte zu

Boerse

London – Der EuroStoxx 50 hält sich auf hohem Niveau. Am Dienstag schloss der Leitindex der Eurozone mit einem Plus von 0,30 Prozent auf 3327,19 Punkten. Im frühen Handel hatte er mit 3330,72 Punkten den höchsten Stand seit Oktober 2018 erreicht. Damit geht die seit Ende Dezember laufende Rally mit moderatem Zuwachs weiter.

Es gibt allerdings Stimmen, die die Entwicklung im EuroStoxx inzwischen kritisch sehen: So sei der Index aus technischer Sicht massiv überkauft, sagte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Stärkere Kursrückschläge werden nach der imposanten Rally nun immer wahrscheinlicher, so der Portfolio-Manager.

Als Kursstütze erwies sich am Dienstag die freundliche Entwicklung an den chinesischen Festlandbörsen, wo die Ankündigung von Steuersenkungen und höheren Infrastrukturausgaben sowie Erleichterungen bei Unternehmenskrediten enttäuschende Konjunkturnachrichten in den Hintergrund drängten. Der französische Cac 40 legte am zweiten Handelstag der Woche um 0,21 Prozent auf 5297,52 Punkte zu. Der britische FTSE 100 («Footsie») gewann 0,69 Prozent auf 7183,43 Punkte.

Im europäischen Branchenvergleich schnitten Telekommunikationsaktien am besten ab: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann 0,71 Prozent. Er profitierte vor allem von einer positiv aufgenommenen Wandelanleihe von Vodafone.

Die Briten wollen sich zur Teilfinanzierung einer Übernahme so vier Milliarden Euro am Kapitalmarkt besorgen. Um die Papiere nach Ablauf ihrer Laufzeit in Aktien umzuwandeln, erwägt der Konzern den Rückkauf von eigenen Anteilen. So könnte die Anzahl der neuen Aktien, die am Ende der Wandelanleihen-Laufzeit ausgegeben werden müssen, begrenzt werden, teilte das Unternehmen mit. Der Erlös soll zur teilweisen Finanzierung von Liberty-Global-Sparten verwendet werden. Im «Footsie» gehörten die Aktien mit plus 1,99 Prozent zu den Favoriten der Anleger.

Schwächster Sektor der Stoxx-600-Übersicht war die Automobilbranche mit minus 0,53 Prozent. Die Aktien der Autobauer und -zulieferer wurden von den neuen chinesischen Wachstumszielen belastet. Börsianer verwiesen auf die hohe Abhängigkeit vieler Autobauer vom Wachstum auf diesem Absatzmarkt. Gleichzeitig gebe es jedoch Hoffnung auf politische Unterstützung: «Weitere fiskalpolitische Anreize sind wahrscheinlich», hiess es hierzu von der UBS.

Ansonsten stachen in Wien die Aktien der Raiffeisen Bank mit einem Kurssturz von zwischenzeitlich über 15 Prozent negativ heraus. Am Vorabend war bekannt geworden, dass die Bank ihre Geschäftsbeziehungen zur litauischen Ukio Bankas prüft. Gegen diese bereits 2013 pleitegegangene Bank wurden Geldwäsche-Vorwürfe erhoben. Aus dem Handel gingen die Raiffeisen-Bank-Papiere mit einem Minus von 12,31 Prozent. (awp/mc/ps)

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