EU-Schluss: EuroStoxx50 büsst 0,5% auf 3309 Punkte ein

Boerse

Paris – Auf eine schwächere Konjunktur haben sich die Anleger an den europäischen Börsen am Donnerstag letztlich stärker konzentriert als auf die Billiggeldflut der Europäischen Zentralbank (EZB). Das Eurozonen-Kursbarometer EuroStoxx50 büsste zum Handelsende 0,48 Prozent auf 3308,85 Punkte ein.

Die Währungshüter der Eurozone gehen in diesem Jahr von einem wesentlich schwächeren Wirtschaftswachstum aus als zuvor prognostiziert. Auch ihre Inflationserwartungen senkten sie deutlich. Den Leitzins will die EZB nun mindestens bis Jahresende nicht anheben. Zusammen mit ihrem Versprechen, den Banken mit weiteren Billigkrediten unter die Arme zu greifen, konnte dies die Stimmung am Markt nicht weiter aufhellen: Der EuroStoxx hatte am Nachmittag zwar kurz positiv darauf reagiert, danach gewichteten die Investoren die Wachstumssorgen aber höher und drückten die Kurse wieder ins Minus.

Für den französischen Cac 40 ging es am Donnerstag um 0,39 Prozent auf 5267,92 Punkte nach unten. Der britische FTSE 100 verlor 0,53 Prozent auf 7157,55 Punkte.

«Die Anleger sollten die Intention der EZB hinterfragen», warnte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Denn diese habe «offensichtlich erhebliche Bauchschmerzen, was die Entwicklung der Wirtschaft in der Eurozone angeht».

Die Aussicht auf weiter niedrige Zinsen in der Eurozone belastete Aktien aus dem Finanzsektor, was am Markt damit begründet wurde, dass auf Dauer niedrige Zinsen schlecht für das Alltagsgeschäft der Banken sind. Im EuroStoxx waren Societe Generale mit minus 4,32 Prozent sowie Banco Santander und BNP Paribas mit minus 3,51 beziehungsweise minus 3,38 Prozent die grössten Verlierer.

Automobil- und Rohstoffwerte standen angesichts der sich verstärkenden Konjunktursorgen ebenfalls unter Druck. Daimler verloren 3,37 Prozent. In London sackten die Papiere des Bergbaukonzerns Rio Tinto um 7,45 Prozent ab. Sie litten zudem unter einer Abstufung auf «Sell» durch die französische Bank Societe Generale.

Branchen mit defensivem Charakter wie Versorgerwerte oder Aktien von Haushaltsprodukte-Herstellern waren im aktuellen Umfeld dagegen unter den Gewinnern. Im EuroStoxx legten an der Spitze Iberdrola um 3,52 Prozent zu. Unilever verteuerten sich ebenfalls deutlich. (awp/mc/pg)

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