EU-Schluss: ESTX50 macht 0,3% auf 3’396 Punkte gut

Boerse

London – Die wichtigsten Börsen Europas haben am Dienstag ihre Vortagesgewinne ausgebaut. Die gute Börsenlaune zum Wochenauftakt habe sich an den meisten Handelsplätzen in Europa fortgesetzt, sagte Marktanalyst David Madden von CMC Markets UK. Am Vortag hatten überraschend starke Stimmungsdaten von Industrie-Unternehmen in China und den USA für Auftrieb gesorgt und die jüngst wieder aufgeflackerten Rezessionsängste verdrängt.

Der EuroStoxx 50 beendete den Handel mit plus 0,30 Prozent auf 3395,70 Punkte. Damit kam der Leitindex der Eurozone seinem Mitte März erreichten Jahreshoch bei gut 3422 Punkten noch ein weiteres Stück näher. Am Montag war er bereits um 1 Prozent gestiegen. Der französische Leitindex Cac 40 gewann am Dienstag 0,33 Prozent auf 5423,47 Punkte. Noch kräftiger legte der Londoner FTSE 100 («Footsie») mit plus 1,01 Prozent auf 7391,12 Punkte zu. Zu verdanken war dies vor allem dem schwächelnden britischen Pfund, da eine schwache Landeswährung Ausfuhrgüter verbilligen und so den Export stärken kann.

Hintergrund der Pfundschwäche sind die jüngsten Turbulenzen rund um den Brexit. Nachdem das britische Parlament am Vortag erneut alle Alternativen zum EU-Austrittsvertrag abgelehnt hatte, ringt das Kabinett um eine Lösung. Analysten der Commerzbank sehen einen «No Deal» als «wahrscheinlichstes Ergebnis», das jedoch noch in letzter Sekunde vermieden werden könnte. «Bis dahin bleibt das Pfund eine Währung, von der alle, die nicht stahlharte Nerven haben, lieber die Finger lassen sollten», schrieben sie.

Schlusslicht im EuroStoxx waren die Anteile des Elektronikherstellers Philips mit minus 3,2 Prozent. Im «Footsie» zählten die Aktien von Rolls-Royce mit minus 1,1 Prozent zu den schwächsten Werten. Bei Boeings Langstreckenjet 787 «Dreamliner» sorgen die Triebwerke des britischen Herstellers weiterhin für Probleme. Die Fluggesellschaft Singapore Airlines lässt zwei Maschinen des Typs wegen vorzeitiger Abnutzung der Triebwerksschaufeln vorerst am Boden. Das Unternehmen hatte in Absprache mit Rolls-Royce die Maschinen dieser Reihe vorsichtshalber genauer untersucht.

Die Aktien von Easyjet erholten sich mit plus 2,7 Prozent etwas von ihren heftigen Verlusten am Montag. Da hatte der Billigflieger die Anleger mit schwachen Aussagen über den weiteren Geschäftsverlauf geschockt. Fast 10 Prozent war es daraufhin für die Papiere nach unten gegangen.

Aus Branchensicht gab es fast keine Verlierer. Das grösste Plus verzeichnete mit verzeichnete der europäische Autosektor, der um 1,3 Prozent stieg. Hier sorgten weiter Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Handelsstreits zwischen den USA und China für Gewinne. Schlusslicht war die Telekombranche mit minus 0,2 Prozent. (awp/mc/ps)

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